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Familie - Keiner wird zurückgelassen

Die Keimzelle eines Staates, so wird die Familie oft genannt. Eine Familie ist somit die kleinste Einheit menschlichen, wirtschaflichen Miteinanders, in der die künftigen Saatsbürger zu einem Leben innerhalb der Großgemeinschaft eines Dorfes, eines Landes, eines Staates vorbereitet werden sollen.

Kinder sollen innerhalb gesunder Familien aufwachsen dürfen, wo sie schon die Grundwerte des gemeinschaftlichen Lebens sozusagen mit der Muttermilch einsaugen. In den Familien soll sich das Verständnis für gegenseitige Achtung, für Zusammenarbeit und für Verantwortungsgefühl von Kindesbeinen an herausbilden. Religionsgemeinschaften wünschen auch die dauerhafte Prägung der Heranwachsenden für ihre jeweils gültigen gesellschaftlichen und moralischen Wertvorstellungen innerhalb der Familie durch Vorbildwirkung.

Im christlichen Verständnis steht hier als großes Vorbild für Harmonie innerhalb der Familie, die "Heilige Familie" - Maria, Josef und Jesus. Die Politik vertraut darauf, dass die Ideale der jeweiligen Staatsform in den Familien präsent sind. So die durchaus berechtigten Wunschvorstellungen. Kinder wurden und werden in gewisser Weise auch als "Eigentum der Gemeinschaft" angesehen.

Seit Urzeiten wissen die Menschen, dass Kinder, aber auch Alte und Kranke nur im funktionierenden Familienverband die nötige Unterstützung, Nahrung, Zuwendung und Pflege erhalten können. Blutsverwandte wollen ihre Sippe erstarken lassen, auch wenn es Zwistigkeiten innerhalb der Familie gibt, wird nach aussen meist Einigkeit demonstriert. Je größer eine Familie früher war, um so mehr Überlebenschancen hatte der Einzelne, um so mehr konnte man sich auch um den Nachwuchs kümmern. Gefahren von aussen konnten leichter abgewehrt werden. Aber auch die Schwierigkeiten, viele Menschen ernähren zu müssen und innerfamiliäre Unstimmigkeiten, die sich durch das Zusammenleben auf engstem Raum ergaben, dürfen nicht ausser acht gelassen werden. Je nach Kultur und Religionszugehörigkeit herrschten auch bestimmte Vorstellungen davon, wie Kinder, wie Frauen, alte Familienmitglieder und Familienoberhaupt zu behandeln waren. Es galt eine innerfamiliäre Rangordnung, eine hierarchische Familiengliederung, die dem der Staatsform in gewisser Weise glich.

Kinder galten durchwegs als der grösste Reichtum der Familie, bedeuteten anfangs zwar pflegerischer Zuwendung, waren aber bald schon unverzichtbare Arbeitskräfte und Hoffnung für die eigene Altersvorsorge. Denn nur wer Kinder hatte, durfte darauf hoffen, im Alter die nötige Hilfe zu erhalten. Die Kindersterblichkeit, aber auch die Müttersterblichkeit waren früher sehr hoch, so war der Familienzusammenhalt innerhalb der Großfamilien umso wichtiger. Frauen leisteten all die Arbeit, die unmittelbar mit der Familie und dem Haushalt zu tun hatten. Jüngere Frauen gehorchten den älteren, so wie auch Söhne ihrem Vater zu gehorchen hatten. Die Ältesten wurden meist mit großer Ehrfurcht behandelt und galten als weise.

Diese strikte Aufgabentrennung der Geschlechter und der Generationen und die "Weisungspflicht" hatte wohl George Sitwell als (wieder) erstrebenswertes Idealbild einer Familie vor Augen, als er wohl nicht ganz ernstzunehmend, aber auch nicht ganz von der Hand zu weisend - schrieb: " Das Problem der modernen Familien besteht darin, dass jeder die Hosen anhat"!

Werte wie Familienehre, die besonders in den alten Kulturen sehr hoch gehalten wurden, haben aber auch heute noch eine große Bedeutung. Es gibt aber auch heute noch Länder und Kulturen, wo das Wort Familienehre einen Beigeschmack von Mord und Gewalt hat, wo es Familienfehden gibt, die sich aus falsch verstandener Auffassung von Familienehre über Generationen hinwegziehen. Oberhaupt solcher Großfamilien oder auch von weiterreichenden Familienverbänden, die alle auch nur im Entferntesten blutsverwandten Mitglieder umfassten, war in männerdominierten Gesellschaften der Patriarch, in frauengeprägten Kulturen aber auch eine Matriarchin. Alle wichtigen Entscheidungen mussten von diesen Respektspersonen gutgeheissen werden und damit auch auf die Familienbedürfnisse abgestimmt.
Wer sich gegen das Wort des Familienoberhauptes stellte, konnte bestraft werden auch mit dem Tod oder aus dem Familienverband verstoßen werden. Das galt auch bei familienschädigendem Verhalten (moralische Verfehlungen, mangelhaftem Nachkommen der Pflichten, kriminelle Taten, aber auch, wenn ein Familienmitglied gegen die religiösen Vorschriften verstossen hatte oder sich gar gegen die Familienreligion stellte). Trotz des Schutzes, auf den sich die Familienmitglieder verlassen konnten, mussten auch viele Härten und Ungerechtigkeiten innerhalb der Familien in Kauf genommen werden. Es herrschte eine eigene Gesetzbarkeit, ein eigener Wertekodex in jeder Familie. Wer als neues Familienmitglied durch Heirat hinzukam, der musste sich diesen strengen Vorgaben beugen.

Besonders im asiatischen Raum bedeutete dies z.B. für die jungen Ehefrauen, dass sie für nichts weiter als die geringste Dienerin ihrer Schwiegereltern angesehen wurde. Erst nach dem Gebären von Söhnen stieg sie in der Wertschätzung der Familie und erhielt selbst eine gewisse Macht. Der Wert der Frau innerhalb der Familie wird heute noch auch in westlichen Ländern trotz aller moderner, aufgeklärter Gedanken an der Fähigkeit, Nachwuchs zu "produzieren" gemessen. Das eigene Erbgut weiterzugeben, die Gene der Ahnen weiterzureichen, ist immer noch tiefste Sehnsucht. Deshalb boomen auch die Institute für künstliche Befruchtung, und werden Kliniken gestürmt, die Fruchtbarkeits-Behandlungen anbieten. Was früher durch Kulthandlungen und Wallfahrten von höheren Mächten erbeten worden war, will heute auf wissenschaftlich-medizinischem Weg erzwungen werden. Immer noch fühlen sich Frauen minderwertig, wenn sie die Hoffnungen auf eigenen Nachwuchs nicht erfüllen können, auch wenn vielfach der Mann für den ausbleibenden Kindersegen verantwortlich ist.

In vielen Ländern der Welt gelten solche Familientraditionen heute noch und stehen somit in einem starken Gegensatz zu den modernen, westlichen Klein- und Kleinstfamilien. In den letzten Jahrzehnten hat sich hier die Gesellschaft sehr gewandelt. Heute kommen Großfamilien in den Industrieländern fast nur noch im ländlich-bäuerlichen Raum vor. Die bäuerlichen Großfamilien waren in ähnlicher Weise patriarchalisch-hierarchisch geführt, wie schon Jahrhunderte zuvor.

Ein sehr großes Familienbewusstsein hatte und hat man auch immer noch in den Kreisen der Adelsfamilien und des höheren Bürgertums. Je mehr Besitz und Macht es in den Familien zu erhalten gab, um so strenger waren die innerfamiliären Vorschriften. Einen Erben und Stammhalter zu haben, wurde zur heiligen Pflicht erhoben, die Anliegen der Familie immer vor dem persönlichen Wohl zu stehen hatten.
Strengste Erziehung, Ausbildung und Verheiratung im Sinne der Familie, des Namens wurden ausnahmslos eingefordert. Dass es immer wieder schwarze Schafe in den Familien gab, die sich gegen die oft überzogenen Ansprüche stellten und ihren eigenen Weg gingen, ist bekannt.

Die moderne Gesellschaft wird von "Ein- oder Zweikindfamilien" geprägt. Die Ansprüche an Erziehung, Ausbildung und finanzielle Absicherung sind stark gestiegen. Das führt dazu, dass trotz besserer wirtschaftlicher Voraussetzungen die Kosten für das Großziehen der Kinder enorm gestiegen sind. Die Frage nach einem ausreichenden Familieneinkommens ist oft kaum lösbar und damit auch die Frage nach der Versorgung von Kindern und alten Menschen. Eine zunehmend älter werdende Generation darf sich nicht erwarten, die Jahre des hohen Alters und damit oft auch die Zeit der Pflegebedürftigkeit im Kreise einer liebenden Familie verbringen zu dürfen. Die moderne Familiensituation betrifft somit die schwächsten Glieder der Gesellschaft, Kinder und Alte.

Auch die Vorgaben der Gesellschaft, wie man sich um die Kinder kümmern soll (Frühförderung, Spielen, Lernen mit den Kindern, Besuchen von Schulveranstaltungen, Bieten eines umfangreichen Freizeitangebotes, Urlaub) überfordern viele junge Eltern. Trotz Familienförderungsprogrammen und Familienbeihilfen. Durch Scheidungen, Wiederverheiratungen, offenes Zusammenleben werden die früher meist übersichtlichen Familiensituationen immer verwirrender. Patchworkfamilien entstehen, wo Kinder mehrere Papas oder Mamas und etliche Großeltern haben. Seelische Wunden durch Trennung der Eltern, oftmaliges Umziehen, schulische Probleme und Verlust von Freunden können in den zerrissenen  Familienverbänden nicht ausreichend abgefangen werden. Spätere Probleme sind vorprogrammiert, die sich auf weitere Familiengründung der zukünftigen Erwachsenen auswirken. Doch auch immer mehr Single-Haushalte verdrängen die früheren familiären Verbände.

Eine andere Erscheinungsform moderner Familien ist, dass immer mehr bereits erwachsene Kinder nach wie vor aus Gründen der Bequemlichkeit oder aus finanziellen Überlegungen im Haushalt der Eltern verbleiben. In Italien prägte man dafür sogar schon einen eigenen Namen, die "Mamini", die Muttersöhnchen, weil es meist die Söhne sind, die nicht aus dem warmen Nest des Elternhauses ausfliegen wollen. Im starken Gegensatz dazu stehen aber jene zerrütteten Familien mit erheblichen sozialen Problemen (Arbeitslosigkeit, Armut, Krankheit, mangelnde Bildung, Kriminalität und Suchthintergrund). Hier bekommen die Kinder statt der nötigen Fürsorge oft genug Vernachlässigung, Misshandlung und Gewalt zu spüren. Immer wieder stehen Familiendramen im Mittelpunkt der Nachrichten und erschüttern nicht nur die Menschen in deren Umfeld.

Nirgends kommen die Lebensumstände so unmittelbar zum Tragen wie innerhalb der Familien. In den Familien werden die Chancen auf ein späteres erfülltes Leben der Kinder entweder angelegt oder verspielt. Hier müssen Heime, soziale und kirchliche Einrichtungen und auch Pflegefamilien versuchen, den betroffenen Kindern und Jugendlichen eine neue familiäre Situation der Geborgenheit und des Angenommenseins zu bieten. Wie oft auch hier versagt wird, davon berichten die Medien gleichermaßen. In den Familien und allen familienähnlichen Verbänden formen sich Hoffnungen, Vertrauen und Liebesfähigkeit. Hier entstehen aber auch erste Frustrationen und Ängste. Die Verantwortung, die Familienmitglieder füreinander haben, ist somit eine Größe, die sich in Folge unmittelbar auch auf den Staat auswirkt.

Die Politik versucht zwar durch gezielte Förderung der Familien gute Voraussetzungen für das Gelingen dieses Unterfangens zu garantieren, doch in Zeiten von wirtschaftlichen Krisen ist das nicht immer möglich. Auch ist es unmöglich auch durch die Aufsicht von Sozialämtern alle Missstände zu kontrollieren und zu beheben. Seelische Nöte und eigene Defizite der Erziehungsberechtigten, die im Grunde ihrer seelischen tiefen verletzte Kinder sind, können nicht einfach durch staatliche Gesetze, Verordnungen und Kontrollen, und nicht durch rein finanzielle Zuwendungen ausgelichen werden.

Trotz all dieser Schwierigkeiten besteht laut Umfragen unter jungen Menschen immer noch ungebrochen die Sehnsucht nach einer heilen Familie. Der Familiensinn scheint trotz aller gegenteiligen Erfahrungen wieder zu wachsen. Und wo eine Sehnsucht besteht, wird auch danach gestrebt, sie zu verwirklichen. Es gibt keine bessere Einrichtung als die einer Familie, auch wenn sie nicht immer perfekt ist. Eine Familie ist immer noch besser als keine Familie, so heisst es und es ist wohl auch wahr.
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