AT EN
Alpenherz Hotel



Sommerseite>

Zimmeranfrage:

Anreise: Kalender
Abreise: Kalender
Erwachsene:
Kinder:
Alter der Kinder:
Zimmer:
E-Mail:
Alpenherz Hotel
Bed & Breakfast last minute

Buchen Sie 1 Tag vor Anreise

€ 134,- pro Zimmer
Sichern Sie sich jetzt Ihren Frühbucherrabatt

Sichern Sie sich jetzt Ihren Winterurlaub

188,- pro Person
Kurzpauschale Ski-Opening

Kurzpauschale Ski-Opening

€ 111,- pro Person
Alpenherz Hotel
50plus Hotel
Sie befinden sich hier: Glossar » Geduld

Geduld

Nicht ohne Grund gehört die Geduld, früher auch als Langmut bezeichnet, was den Sinn des Begriffes eigentlich noch viel deutlicher zum Ausdruck bringt, zu den sieben Tugenden. Wahre Geduld ist ein Willensakt und hat nichts mit mutlosem Zaudern, Unentschlossenheit, ängstlichem Abwarten oder mit Phlegma zu tun.

Einigen Menschen scheint die Tugend der Geduld schon in die Wiege gelegt worden zu sein. Schon in Kindertagen beweisen sie beim Spielen endlose Ausdauer, bauen den Turm aus Bauklötzen immer wieder auf, sobald er umfällt, ohne wütend zu werden. Sie versuchen die für die kleinen Finger so schwierige Masche der Schnürsenkel zu binden, bis es gelingt. Meistens sind sie auch tapfere Verlierer und gehören nicht zu denjenigen, die die Freude an den Spielen verlieren, bei denen sie nicht als Sieger hervorgehen. Geduldspiele heissen nicht ohne Grund so. Viele mathematische Knobelspiele, Schach, Vexierspiele und auch Puzzles sind nur mit der nötigen Geduld zu meistern. Das Lernen und Einüben verschiedenster Fähigkeiten (Musikinstrumente, Sport, Handarbeiten, Beruf) ist immer grundsätzlich mit Geduld verbunden. "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen" - ist eigentlich auch eine Umschreibung dafür, dass man eben Geduld aufbringen muß.

Diese Musterexemplare an Geduld kommen aber nicht sehr häufig vor, in der Natur des Menschen scheint eher das Vorwärtsstürmende, das Erobernde und Drängende zu liegen. Ganz im Sinne des heutigen Zeitgeistes, wo Aktionismus im Sinne von absoluter Machbarkeit gefragt ist. Dass beim Geduldhabenmüssen der meist noch dazu nicht berechenbare Faktor Zeit eine große Rolle spielt, trägt mit Sicherheit mit dazu bei, dass die Geduld "aus der Mode" gekommen ist. Denn Zeit ist jene Größe, die heutzutage immer Mangelware ist, keine Zeit soll verschwendet werden, kein Augenblick vergeudet. Wer Geduld beweist, geht also auf den ersten Blick jedenfalls in verschwenderischer Weise mit seiner Zeit um. Doch Geduld bring Rosen ! Und damit auch für den in richtiger Weise Geduldigen Erfolg und Gelingen. Schon der große chinesische Weise Konfuzius sagte über die Geduld: "Ist man in kleinen Dingen nicht geduldig, bringt man auch die großen Vorhaben zum Scheitern."

Die Geduld scheint unmodern geworden zu sein und ist mit dem Makel der Unfähigkeit, sein Leben zu meistern, behaftet. Einst galten der Esel und das Schaf als Inbegriff der Geduld, aber diese Tiere wurden insgeheim für ihre Dummheit verlacht und verachtet. Wer Erfolg haben will, muß sein Leben in die Hand nehmen und tätig weren, so die allgemeine Meinung. Doch dass zur Aktivität genauso eine einzuberechnende Zeit der Inaktivität, des Abwartens in Weisheit gehört, in der die Dinge "reifen" müssen, wird allzugerne vergessen. "Ich will alles, und das sofort!" lautet der Werbeslogan und trifft damit genau die allgemeine Strömung unserer modernen Gesellschaft. Ein Sprichwort aus dem Volksmund sagt so treffend dazu: "Das Gras wächst nicht schneller, auch wenn man daran zieht!" Die Engländer scheinen Meister der Geduld zu sein, denn sie sind bei allen Schwierigkeiten davon überzeugt, dass "Abwarten und Tee trinken" am besten hilft, ihre Art, Geduld angenehm zu praktizieren.

Wahrscheinlich ist den modernen Menschen die Gedul deshalb verloren gegangen, weil sie abseits der natürlichen Zyklen leben, weil sie nichts mehr zu tun haben mit dem Bearbeiten des Bodens, dem Säen, Pflegen und Ernten nach angemessener Zeit. Die Natur selbst ist der grösste Lehrmeister in Sachen Geduld. Der richtige Zeitpunkt der Saat und der richtige Moment der Ernte müssen abgewartet werden, wenn der Ertrag und die Qualität stimmen soll. Zu früh Geerntetes ist minderwertig, unausgereift, oftmals wertlos.So sind auch im Leben unausgereifte Projekte allzuoft von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Die Geduld ist zwar in gewisser Weise auch eine angeborene Charaktereigenschaft, die aber auch erlernt werden kann, nicht umsonst heisst es, man muß sich in Geduld ÜBEN. Üben heisst natürlich auch, immer wieder zu versagen und es erneut versuchen zu müssen. Also ist selbst zum Erlernen der Geduld erneut Geduld vonnöten ! Dass bedeutet auch, dass man nicht nur mit der Entwicklung der Dinge, sondern auch mit sich selbst und mit anderen viel Geduld aufbringen muß. Da kann es durchaus auch vorkommen, dass jemandem der Geduldsfaden reisst und dadurch erst recht viel zerstört wird. Mangelde Geduld kann viel Unheil anrichten, besonders in der Erziehung und auch im Umgang mit kranken oder alten Menschen. Wer noch nicht oder nicht mehr fähig ist, die von der Allgemeinheit geforderte Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit in die Gesellschaft und in die Gemeinschaft einzubringen, muß auf die Geduld seiner Mitmenschen hoffen. Diese aufgebrachte Geduld wiederum kann ermutigen und fördern und trägt ungemein viel zu einem lebenswerten und erfüllten Leben bei. Das gilt für diejenigen, die die dafür "not"wendige Geduld aufbringen in gleicher Weise, wie für die, welchen sie zuteil wird. In diesem Zusammenhang hat Geduld auch viel mit Menschlichkeit zu tun, mit Nächstenliebe, Opferbereitschaft und Idealismus, allesamt Werte, die in der heutigen Konsumwelt keine Selbstverständlichkeit sind, aber zunehmend neue Wertschätzung erfahren.

Viel Geduld muß auch im Ertragen von Schicksalsschlägen und bei Krankheiten und Behinderungen aufgebracht werden. Wieder sind dabei die Menschen selbst, aber auch ihr soziales Umfeld betroffen. Der Weg zur Gesundung, die Rekonvaleszenz oder auch zum mutigen Weiterschreiten im Leben kann nur mit Geduld gelingen.Heilung ist unmittelbar mit der Geuld verbunden. Hier stellt die Geduld eine innere Haltung, eine zuversichtliche Hoffnung ja eine Überzeugung dar, die darauf harrt, dass Gesundung eintreten wird. Oft muß man den Dingen ihren Lauf lassen, nicht immer kann man bestimmend eingreifen. Ermutigung von Mitmenschen kann dabei eine unverzichtbare Hilfe sein, aber auch Trost im Glauben, der dadurch zur Geduld befähigen kann.

Der lapidare Satz "Da muß man eben Geduld haben !" sagt sich so leicht, wenn man anderen einen Rat gibt. Selbst Geduld aufzubringen, ist um ein Vielfaches schwieriger. Geduld bedeutet, dem Werden eine angemessene Zeitspanne zu lassen, dem Schicksal nicht vorzugreifen und auch, die Gedanken und Pläne in sich selbst reifen zu lassen und zu erst handeln, wenn die Zeit da ist zum Handeln. Der lustige Spruch "Mit Geduld und Spucke fangt man eine Mucke" hat trotz seiner Flapsigkeit viel Wahres.

Interessant ist auch, dass gerade die moderne Technik, die das Leben  doch erleichtern und beschleunigen und großen Zeitgwinn bringen soll, so viel an Geduld und Zeitaufwand verlangt. Sei es bereits in der Entwicklungsphase oder später im Umgang oder bei der Bewältigung der sehr häufig auftretenden technischen und elektronischen Probleme. Es liegt eine Art tiefsinniger Gerechtigkeit in dieser Tatsache, man sollte einmal schmunzelnd darüber nachdenken !

Der Geduld des Universums, das nicht in Stunden oder Jahrzehnten rechnet, sondern in Jahrmillionen, wird im Namen des Asteroiden 451 Rechnung getragen, er wird "Patientia" genannt.

Allen Ungeduldigen sei zum Schluss ein Wort "Nicht durch Aufschlagen, sondern durch Ausbrüten wird aus dem Ei ein Küken."
  • zurück
"));