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Geheimnisse

Alles, was sich dem menschlichen Wissensdrang widersetzt, alles, was sich seinem drängenden, erobernden Forschungseifer verwehrt, nennt man Geheimnis. Das frühe Zeitalter der Menschheitsgeschichte bis herauf in die Neuzeit war erfüllt von Geheimnissen. Alles wollte erkundet werden, erforscht und erfahren. Die großen Phänomene der Natur Feuer, Jahreszeiten, Wetter, Wachstum, Leben und Tod, alles war ein Geheimnis. Und vieles davon ist trotz Jahrtausenden an Erfahrung und reicher Ansammlung von Wissen über die Zusammenhänge immer noch Geheimnis. Es liegt im Wesen der Dinge, dass sich kaum, wenn ein Geheimnis enträtselt scheint, dahinter ein neues Geheimnis auftut. Es ist wie bei diesen russischen, ineinandergeschachtelten Puppen, immer muß noch eine geöffnet werden, nur um dann festzstellen, dass sich darin eine weitere verbirgt. Nur der Unterscheid besteht, dass beim Vordringen zu den großen Geheimnissen des Lebens und des Universums hinter jedem entschlüsselten Geheimnis ein noch viel größeres hervortritt - und kein kleineres wie bei den Puppen.

Geheimnisse wecken den unbändigen Drang, sie zu enthüllen. So wie es auch das Bedürfnis des Menschen zu sein scheint, seinerseits  Geheimnisse zu schaffen. Der Reiz des Geheimen, des Verbotenen, des Unbekannten inpiriert oder erzeugt Ängste. Geheimnisse als verborgene Informationen, die nur einem auserwählten meist kleinen Kreis an Personen bekannt sind, kennzeichnen viele Geheimbünde religiös-kultischer oder auch politisch-weltanschaulicher Inhalte. Um an solche Geheimnisse zu kommen, müssen viele Einweihungsstufen und Bewährungsproben durchschritten werde. Es wird sorgsam geprüft, ob der Anwärter würdig ist, das Geheimnis mitzutragen und auch ob er fähig ist, ein Geheimnis zu hüten, es zu bewahren auch um den Preis seines eigenen Lebens. Damit besteht aber auch zugleich die Gefahr, dass durch den Tod dieser Geheimnisträger auch das Geheimnis selbst stirbt und somit für immer verlorengeht.

Jede Religion verweist auf das Geheimnis, das sie kennzeichnet, ohne es wirklich erklären zu können. Niemand vermag das Geheimnis des Göttlichen wirklich zu ergründen. Die Mittel der Wissenschaft und die Erfahrungen der ganzen Menschheit reichen nicht aus, ein solch großes Geheimnis zu ergründen. In den großen antiken Kulturen waren die Tempelpriester die Hüter der großen Geheimnisse ihres Kultes und verfügten dadurch über eine enorme Macht, die sich sogar über den Herrscher des Landes erstreckte.Mythen können sich nur dort bilden, wo Geheimnisse sind. Der Mensch war seit jeher bestrebt, die Wissenslücken durch irgendetwas aufzufüllen, die großen Fragezeichen und Geheimnisse auf irgendeine Weise zu erklären und zu deuten und so schuf er die Mythen, Sagen oder auch nur Behauptungen, damit er nicht zugeben musste, etwas nicht zu wissen. Es gehört Größe dazu, zuzugeben noch nicht hinter alle Geheimnisse gekommen zu sein, genau dies kennzeichnet die großen Wissenschafter und die großen Philosphen aller Zeiten. Geheimnisse zu akzeptieren, Geheimnisse zuzulassen und geduldig darauf zu warten, bis das nötige Wissen ihre Entschlüsselung möglich macht oder eben nicht. Die Alchemisten des Mittelalters wollten das große Geheimnis der Transformation ergründen. Sie wollten Unedles in Edles verwandeln, Blei zu Gold und sogar Lebendiges, den "Homumculus", selbst erschaffen.

Kinder lieben Geheimnisse. Sie gehören untrennbar zur natürlichen und nützlichen Neugier des heranwachsenden Menschen, denn sie sind spannend, wecken das Interesse an vielen Dingen und fördern die Phantasie. Märchen und Sagen stillen die Sehnsucht nach unlösbaren Geheimnissen und lenken die Gedanken gleichzeitig auf die großen immer noch unlösbaren Zusammenhänge und Gegensätze zwischen Freud und Leid, Reichtum und Armut, Gesundheit und Krankheit und leiten damit weiter zur Frage: "Was ist das Geheimnis eines geglückten Lebens, was das Geheimnis der Liebe und das der Ewigkeit?"

Sogar im alltäglichen Leben begegnen wir überall Geheimnissen. Das Briefgeheimnis verbiet es, Briefe eines anderen ohne Erlaubnis zu öffnen oder zu lesen. Das Bankgeheimnis ist in der heutigen Zeit ein sehr umstrittenes Geheimnis. Immer wieder wird von den Banken und Geldinstituten Offenlegung der Konten und Einsicht in die Geldbewegungen gefordert, um etwaigen Verbrechen, Steuerhinterziehungen und Geldwäscherei auf die Spur zu kommen. Allzuviele zwielichtige Bankgeschäfte spielen sich unter dem Deckmantel das Bankgeheimnisses ab. Jede Arzt ist streng verpflichtet, über die gesundheitlichen Geheimnisse seines Patienten anderen gegenüber zu schweigen. Genau so wie ein Prieser das Beichtgeheimnis wahren muß. Er darf die Verfehlungen und Sünden, die ihm im Rahmen der Beichte anvertraut worden sind, niemandem anderen sagen nicht einmal der Polizei. Auf Ämtern und Behörden gilt die Amtspflicht, sie besagt, dass Personen, die auf solchen Ämtern tätig sind, nichts über den Inhalt der Akten preisgeben dürfen, die sie bearbeiten, dass sie nichts über amtliche Verfahren an Nichtlegitimierte weiterleiten dürfen. Solche Geheimnisse" haben den Zweck, Personen und Personengruppen und damit ihre persönlichsten Anliegen zu schützen. Mitarbeiter eines Betriebes verpflichten sich, das Betriebsgeheimnis gegen die Konkurrenz zu wahren. Der Tatbestand der Verletzung des Betriebsgeheimnisses oder gar der Betriebsspionage ist daher strafbar. Das Militär ist Träger besonders vieler Geheimnisse. Militärische Operationen, Entwicklung von Waffen, strategische Überlegungen, militärische Pakte, geplante Einsätze unterliegen strengster Geheimhaltung im Interesse des Staates oder der Macht des Militärs.

Frauen wird nachgesagt, dass sie wegen ihrer Schwatzhaftigkeit Geheimnisse schwer bewahren zu könnten. So sagte einst der große Dichter William Shakespeare in "Julius Cäsar": "Wie fällt doch ein Geheimnis den Weibern schwer!" Wie viele Geheimnisse jedoch schon von den Männern verraten worden sind, meist unter Einfluß von Alkohol, der die Zunge löst.

Mit Geheimnissen wird reger Handel getrieben, wenn genug Geld fließt, ist so mancher bereit, ein Geheimnis an den Meistbietenden zu verkaufen. Auch durch Geltungssucht und sich wichtig machen wollen haben schon viele Geheimnisse den Weg an die Öffentlichkeit gefunden. Geheimdienste wollen unter Einsatz aller Mittel die Geheimnisse eines anderen Landes erfahren. In den Medien ist der Begriff Geheimnis ein Zauberwort für Schlagzeilen aller Art. Wissenschaftlich orientierte Medien sprechen von genauso Geheimnissen etwa der Tiefsee, des Universums und alter Kulturen. Scheinbar weltbewegende Geheimnisse der Stars und Berühmtheiten werden in den unzähligen bunten Blättern gelüftet, die doch nichts als Skandalgeschichten ohne große Bedeutung sind.

Geheimnisse rund um die Schönheit und die der Schönheitschirurgen, das Geheimnis einer Topfigur und die absolut wirkungsvollste Diät ohne zu hungern, all diese wundervollen Geheimnisse werden in den Frauenzeitschriften angepriesen, dazu noch das Geheimnis einer guten Ehe, und das Geheimnis, wie man Erfolg, Karriere, Liebe, Familie und hausfrauliche Aufgaben mühelos unter einen Hut bringen kann. Es wird empfohlen, sich möglichst geheimnisvoll zu geben, um die Aufmerksamkeit eines potentiellen Partners auf sich zu lenken oder auch, um möglichst lange interessant zu bleiben. Die Geheimnisse ewiger Jugend und Fitness stehen ein paar Artikel weiter und alles zusammen erklärt das Geheimnis der großen Auflage der Zeitschrift. Jede Banalität wird hier zum Geheimnis erklärt, alle sollen daran teilhaben können, und es müssen somit immer neue sogenannte Geheimnisse geschaffen werden, nur um sie wiederum medienwirksam preisgeben zu können.

Viele Menschen lieben es, Geheimnisse zu haben und sich damit interessant zu machen. Oder sie fürchten sich vor der allgemeinen Meinung und eventuellen kritischen Beurteilung und machen um alles, was sie selbst betrifft, ein Geheimnis. Sie müssen doch mit jedem Augenblick fürchten, dass ihre Peinlichkeiten oder Verfehlungen plötzlich aufgedeckt werden. Geheimniskrämerei ist ein Wesenszug, der von innerer Unsicherheit spricht. Geheimnisse bewahren zu können, spricht dagegen von Charakterstärke.

Vieles, was früher als "höheres Geheimnis", als Mysterium gegolten hat, ist längst entzaubert und entmystifiziert. Und doch verlangt der Mensch nach immer neuen Geheimnissen. Er will nicht wirklich, dass sich ihm alle Geheimnisse offenbaren, er braucht einen Rest Ungewissheit und Mysterium, damit sein Wissensdurst nicht erlischt, sein Forscherdrang nicht ermattet. Philosophen halten es für das gewisse Ende der Menschheit, sollte jemals der Grad erreicht sein, dass alle Geheimnisse enträtselt werden könnten. Doch wird man sich vor einem solchen Szenario kaum zu fürchten brauchen, denn das Leben birgt auch in der heutigen aufgeklärten und von Wissenschaft durchdrungenen Zeit noch unendlich viele Geheimnisse.

"Ein ewig Rätsel ist das Leben und ein Geheimnis ist der Tod" - von Emanuel Geibel
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