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Genuss

Genuss bezeichnet ein seelisch-körperliches Wohlgefühl, ein Rundumbehagen. Genuss wird im Gehirn im Belohnungszentrum durch chemische Botenstoffe erst erlebbar gemacht.  Für viele ist das Streben nach den Genüssen des Lebens sogar Lebenszweck. Aufgaben und Pflichten, Arbeit und Mühen sind dann nur der unliebsame aber notwendige Weg, um sich die verschiedensten Genüsse leisten zu können. Denn viele verbinden das Wort Genuss mit dem Konsum von Luxus und Erlesenem, mit Ansprüchen an das Leben, die nur mit Geld erreichbar sind.

Dabei gibt es unendlich viele Formen des Genusses. Das beginnt beim guten Schlaf, welch ein Genuss, des Morgens ausgeruht und möglichst gesund erwachen zu dürfen. Hat man dazu noch wundervoll geträumt, war auch das ein unerwarteter Genuss. Sein Lieblings-Frühstück in Ruhe einnehmen zu können, dazu vielleicht noch die Zeit zu haben, die Tageszeitung oder ein paar Zeilen aus einem Buch zu lesen, so kann der Tag nur gut beginnen. Doch auch die tägliche Arbeit und den Weg dorthin kann man genießen.

Im Zusammenhang mit der Sehnsucht nach naturnahem Anbau und dem Genuss regionaler Köstlichkeiten haben sich landwirtschaftliche Betriebe zu sogenannten Genussregionen zusammengeschlossen. Diese Produkte kann man wirklich guten Gewissens genießen und tut  nicht nur seinem Körper etwas Gutes damit, sondern auch noch der heimischen Wirtschaft und der Umwelt. Ein Genuss ohne Reue, wie er nicht besser umgesetzt werden könnte.

Das Gefühl, wertvolle, interessante Arbeit zu leisten, dafür angemessen bezahlt zu werden, darf in der heutigen Zeit als Genuss angesehen werden, in den nicht alle kommen. "Die Früchte seiner Abeit genießen" ist auch nicht jedem Berufsstand geschenkt. Wie viele zermürbende Tätigkeiten gibt es, die solches nicht oder nur in geringem Maß zulassen.

Schöne Landschaften zu durchfahren oder zu durchwandern, der Anblick von herrlichen Blumen; das alles sind Genüsse für Leib und Seele. Kunstwerke zu betrachten, gelungene Architektur und Kunstschätze, die inspirierend wirken auf die eigene Kreativität. Nach getaner Arbeit und erfüllten Pflichten wartet der Genuss der Freizeit.

Sind allerdings die Ansprüche an die Freizeit zu hoch, kann aus der Genusserwartung schnell Frustration werden. Genießen kann man nur mit einer inneren Bereitschaft und Gelassenheit. Wenn Genuss zum gesellschaftlichen Zwang wird, geht der Sinn verloren. Es kann somit auch großen Genuss bringen, gesellschaftliche Ereignisse nicht zu besuchen und dafür einfach in Ruhe ein Buch zu lesen, ein Bad zu nehmen oder in trauter Zweisamkeit zu verbringen. Die moderne Event- und Konsumkultur verspricht Genuss an allen Ecken und Enden, von Wellness bis Sport, von Schönheitsbehandlungen bis kulinarischen Angeboten. Und dafür ist man bereit, viel Geld auszugeben. Man will sein Leben schließlich genießen. Die Genussmittelindustrie lebt davon. Der Slogan "Man gönnt sich ja sonst nichts"! gehört zu dieser Lebenseinstellung.

Gleichzeitig trauen sich immer weniger Menschen, etwas ruhigen Gewissens zu genießen, Der Schlankheits- und Fitnesskult erweist sich oft genug als allgegenwärtige Genussbremse. Ebenso der Sager "Geiz ist geil" oder Wirtschaftskrisen, die Sparsamkeit statt zumindest materiellen Genuss einfordern.

Doch immer schon strebte der Mensch nach Genuss, die Mächtigen ebenso wie der Bettler. Es unterschieden sich nur die Ansprüche an das Genusserlebnis. Dem Bettler war es schon Genuss genug, sich an einem sonnigen Plätzchen wärmen zu können und nicht hungern und dürsten zu müssen. Könige frönten dem Genuss bei vielgängigen Menüs, bei Tanz und Spiel, bei der Jagd und in Gesellschaft von Frauen. Insbesondere die Römer liebten neben der Disziplin den Genuss über alles. Der Gott des Genusses, Bacchus, zelebriert diese Art der Genusskultur mit Hingabe, wie man auf Gemälden und Wandmosaiken sehen kann. Später brachte das Barock wahre Meister des Genusses hervor. Hier spricht die Üppigkeit in allen Lebens- und Kunstbereichen von einer Art des Genussverständnisses, das mit Überfluss und Fülle in Verbindung gebracht wird. Alles wurde reich geschmückt, um in vollen Zügen genießen zu können. Die Reichen und Mächtigen zu allen Zeiten kümmerte es dabei herzlich wenig, dass ihre Untertanen an diesen Genüssen nicht teilhaben konnten. Es reichte, dass sie diese durch ihre Arbeit finanzierten. Solcher Genuss war also oft genug mit dem Schweiß, den Entbehrungen und dem Blut des Volkes erkauft und brachte in Folge Revolutionen und Aufstand mit sich.  Zur Schau gestellte Genussfreude, wenn andere darben müssen, führt natürlicherweise zu Neid und Hassgefühlen. Auch das Volk erhob Ansprüche auf Genuss, zumindest auf Gerechtigkeit.

Für jene, die nach Bildung streben, ist Lernen ein Genuss, für andere ein Verdruss. Dem einen gilt Kaviar als Höchstgenuss, dem anderen ekelt davor. Der eine genießt es, sich beim Sport zu verausgaben, dem anderen graut vor körperlicher Betätigung. Dem von Schmerzen Geplagten ist es Genuss genug, wenn seine Schmerzen gelindert werden. Einem Langzeitarbeitslosen ist es ein Hochgenuss, wieder arbeiten zu dürfen, wogegen sich der Stressgeplagte nach dem Genuss einiger freier Tage sehnt.

Man kann erkennen, dass Genuss etwas sehr Subjektives ist. Jeder sucht sich seine ureigenste Art, sich dem Genuss hinzugeben. Dazu kommen noch all die verbotenen Genüsse. Besonders der ungehemmte Genuss erotischer Erlebnisse ist im Zusammenhang mit Religion aber auch innerhalb gesellschaftlicher Normen sehr stark reglementiert. Viele Speisenvorschriften ordnen durch Gebote und Verbote sogar den Speiseplan der Menschen aufs Genaueste. Erlaubte Feste und Feiern bieten dann aber als Ausnahmeereignisse reichlich Gelegenheit, sich allen Genüssen zu widmen. So beschrieben in der Erzählung "Die Fasnachtbeichte" von Carl Zuckmayer.

Es gehört zum Wesen des Genusses, dass bei zunehmender Häufigkeit und auch falsch erlebter Genüsse eine gewisse Gewöhnung eintritt, dass durch eine Abstumpfung und Überreizung der Sinne ein wirkliches Genusserlebnis verleidet wird. Meist wird deshalb versucht, das Angebot zu steigern bis zur Genusssucht, die in weiterer Folge zum Suchtverhalten führt. Damit hat sich der Betroffene dann meilenweit vom eigentlichen Ziel, dem Genießen entfernt und findet manchmal nicht wieder zurück. Genuss, der zum Selbstzweck geworden ist, hat sich dem ursprünglichen Zweck jedoch entfremdet.

Der griechische Philosoph Epikur (270 vor Christus) wurde für seine Philosophie des Genusses bekannt (Epikureismus). Er vertrat die Ansicht, dass man das Leben möglichst lustvoll genießen soll, stellte den Genuss also als höchstes Lebensziel dar.

Die Sehnsucht nach Genuss ist im tiefsten Ursprung auch eine Sehnsucht nach Sattwerden, nach Reichtum und Fülle des Lebens. Weise und Religionsführer betonten aber schon seit Jahrtausenden immer wieder, wie wichtig Zeiten der bewussten Enthaltsamkeit von den Genüssen sind. Fastenzeiten als solches Zeichen des oft freiwilligen, doch auch vorgeschriebenen Verzichtes sind in allen Religionen und Strömungen zu finden. Nach solchen Zeitstrecken der Entsagung kann Genuss wieder völlig neu und kostbar erlebt werden. Das Ende solcher Fastenzeiten wurde deshalb auch immer mit Festen begangen, die die Sinne neu belebten. Denn ein Mensch, der allzulange allen Genüssen entsagen muß, der wird mit der Zeit selber ungenießbar.

Es entstanden aber auch Strömungen, die sich völlig gegen den Genuss stellten, die den Genuss als Verführung des Teufels sahen und sich deshalb in strengster Askese übten.

Genuss ist auch Ausdruck der Kultur und das Genussempfinden wandelt sich im Laufe der Zeit. Auch das Genussempfinden innerhalb eines Menschenlebens ist schon sehr unterschiedlich. Mit Genuss und Behagen trinkt ein Säugling an der Mutterbrust, wohl kaum ein erträumter Genuss in höherem Lebensalter. Mit Genuss stapft ein Dreijähriger durch eine Schlammlache, auf diesen Genuss verzichtet der Erwachsene mit Freuden. Und tauscht auch den Genuss eines Milchfläschens gerne mit dem Genuss einer Flasche Wein.

Auch im juristischen Zusammenhang taucht das Wort Genuss auf. Hier aber eher in der alten Bedeutung von Gebrauch und Nutznießung einer Sache und vom Genussrecht. Auch die Anrede "Genosse" innerhalb politischer Parteien oder ideologicher Verbände kommt vom Wort Genuss im Verständnis von gemeinsamer Nutzung.

"Der Tor läuft den Genüssen des Lebens nach und sieht sich betrogen", sagte einst Arthur Schopenhauer weise. Wer aber den Genuss dankbar und freudig als Geschenk des Augenblicks erkennt,  ohne ihn als Selbstzweck  zu üben, der hat gelernt wirklich zu genießen.
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