AT EN
Alpenherz Hotel



Sommerseite>

Zimmeranfrage:

Anreise: Kalender
Abreise: Kalender
Erwachsene:
Kinder:
Alter der Kinder:
Zimmer:
E-Mail:
Alpenherz Hotel
Bed & Breakfast last minute

Buchen Sie 1 Tag vor Anreise

€ 134,- pro Zimmer
Sichern Sie sich jetzt Ihren Frühbucherrabatt

Sichern Sie sich jetzt Ihren Winterurlaub

188,- pro Person
Kurzpauschale Ski-Opening

Kurzpauschale Ski-Opening

€ 111,- pro Person
Alpenherz Hotel
50plus Hotel
Sie befinden sich hier: Glossar » Glaube

Glaube

Glaube ist etwas Unbegreifliches, das nicht aus dem Wissen kommt. Glaube ist eng mit der Hoffnung und der Liebe verwandt und damit eine der drei christlichen Tugenden. doch seit jeher in frühzeitlichen Kulturen bewegte die Menschen eine Sehnsucht nach einem Halt, einer übergeordneten Macht ausserhalb der stofflichen Welt. Sie fanden durch die oft erschreckenden Naturphänomene zu einem Glauben, der sich dadurch eng an die Natur anlehnte. Erd-, Baum- und Fruchtbarkeitsgottheiten wurden in ihrer Vorstellungswelt ergänzt durch dämonische Kräfte, die Zerstörung oder Wohlergehen bringen konnten. So, wie es die Natur durch lebensspendenden Regen oder todbringende Unwetter, wärmender, wachstumsfördernder oder eben versengender Sonne vor Augen führte. Ihre Glaubenswelt wurde tief von allen Naturereignissen geprägt. Und sie versuchten, diese unberechenbaren Kräfte, die tagtäglich und unerbittlich in das menschliche Leben eingriffen, durch Rituale zu beeinflussen. Götter und Dämonen mussten besänftigt und milde gestimmt werden durch Tier- und Naturalienopfer, doch auch durch Menschenopfer.

Wurde ein Stamm vom anderen im Kampf besiegt, hatte das unterlegene Volk die Glaubensvorstellungen der Sieger zu übernehmen. Es gab jedoch auch ein Zusammenfließen der Götterwelten; was zu einem oft gänzlich unübersichtlichen Pantheon mit zahlreichen Gottheiten und Geisterwesen führte. Verschiedenste Gottheiten für verschiedenste  Ansprüche sozusagen oder unterschiedliche Inkarnationen ein und derselben Gottheit.

Glauben ist auch das Verlangen, etwas Großes, Anbetungswürdiges zu verehren, aufschauen zu können zu einer höheren Instanz. Glauben verlangt nach Hinwendung zu etwas, das ausserhalb des Menschen selbst liegt und dennoch mit seinem innersten Wesen auf engste Weise verbunden ist. Je nach Glaubensrichtung und Religionszugehörigkeit kann dies Unterwerfung bedeuten oder eine besondere Form der Akzeptanz, Gottesliebe genannt. Dieses Sich- Aufgehobenfühlen und Angenommemsein trotz Schwächen und Mängel ist Kennzeichen der mosaischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam), sofern sie nicht in fundamentalistischer Weise ausgelegt werden.

Glaube, der das Leben bereichert, macht immer auch fähig zur Hinwendung an andere, muß einhergehen mit Gerechtigkeitsstreben, Gewissensbildung und Friedenswillen. Glaube muß dazu führen, das Leben anzunehmen mit allen Höhen und Tiefen, muß Zusammenhänge erkennen lassen und die eigenen und fremde Fähigkeiten schätzen. Glaube muß Kraft geben, nicht entmutigen und willenlos machen, soll den Menschen zur persönlichen Entfaltung und nicht zur Einengung bringen. Glaube ist im Idealfall auch ein Weg zur Selbsterkenntnis und daraus resultierender Konsequenzen.

Wie gesagt im Idealfall. Doch ist Glaube immer auch schon als Mittel zur Macht und Unterdrückung, Kontrolle und Unterwerfung (auch als moralische Instanz)  instrumentalisiert worden. Jeder Kampf, der unter dem Deckmantel des Glaubens geführt wurde, hatte in Wirklichkeit nichts oder nur sehr wenig mit (falsch verstandenem) Glauben zu tun.

Glauben stellt eine Wahrscheinlichkeit dar, keiner darf behaupten, zu wissen, Glauben ist Möglichkeit, Chance, vielleicht ein Lebensmodell. Glauben heisst, etwas für wahr zu halten, das man schlussendlich nicht beweisen kann. Es gibt immer nur Indizien, die auf den Inhalt des Glaubens hinweisen (Liebe, Menschlichkeit, Schönheit, Schöpfung, Barmherzigkeit, Nächstenliebe, das Gute...).  Im Lateinischen bedeutet das Wort "credo - ich glaube" -so viel wie "das Herz schenken". Dies drückt sehr viel über das Wesen des Glaubens aus. Wie bei der Liebe muß das Herz dabei sein, Glauben ist nicht hauptsächlich Verstandessache, er findet auf einer anderen Ebene statt. Verlangt es dem Menschen noch so sehr nach endgültigen Gottesbeweisen, er muß weiterhin glauben - oder es sein lassen, wenn er es nicht kann. Ein halbherziges Dazwischen trägt hier keine Früchte, kann aber der Keim zu einer späteren Glaubensvertiefung sein.

Es gibt sogenannte Friedensreligionen und solche, die nach Blutopfern, nach Schwert und Feuer verlangen. Doch haben gerade auch die vermeintlich friedlichen Glaubensrichtungen immer wieder Tod und Verderben gebracht. Und nicht nur die Religionen. Glauben kann auf persönliche und politische Ideale, auf Macht, auf Wissenschaft, auf wirtschaftliche Ziele, auf die Überlegenheit einer Rasse gerichtet sein.
In jedem Fall kann dieser Glaube Gutes oder Schaden bewirken. Glaube in fundamentalistischer und fanatischer Weise gelebt, bringt unweigerlich Hass, Kampf und Feindschaft. (Kreuzzüge, Hexenverbrennungen, Dschihad...) Glaube, oder was in diesem Falle dafür gehalten wird, kann sogar wahnhaft als echte Geistesstörung auftreten (nach Sigmund Freud resultierend aus einer Kindheitsneurose).

Glaube, mit dem Auftrag, andere bekehren zu wollen, schlägt allzuoft in den Wunsch nach der Unterwerfung aller "Nichtgläubigen" um. Können diese "Unvernünftigen" nicht überzeugt werden, ist Gewalt das Mittel der Wahl. Gefängnis, Folter und Tod drohen den Starrsinnigen, die lieber an ihren eigenen Glaubensvorstellungen festhalten wollen. Märtyrer gibt es in den unterschiedlichsten Glaubensrichtungen, auch bei nicht religiösem Glauben mussten Menschen für ihre Überzeugungen sterben. (Kommunismus, Faschismus...). In den totalitären Staaten war es verpönt, an etwas anderes zu glauben als an die Ideologien dieses Staatswesens oder an die Person des Führers, der gottgleich verehrt werden wollte.

Die Fähigkeit, das Bedürfnis, die Sehnsucht zu glauben, ist nicht bei jedem Menschen in gleicher Weise ausgeprägt. Innerhalb von Religionen spricht man dann von "Gnade des Glaubens", doch in wissenschaftlichen Kreisen wird der Ursprung dieses Glaubenwollens in einer Besonderheit der Gehirnstrukturen des Einzelnen erklärt.

Zu glauben hilft durch schwierige Lebenssituationen, hilft dem Menschen nach der Sinnsuche, der ewigen Frage nach dem "Woher und Wohin" des Seins. "Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein" - hat Jesus einmal gesagt und damit eine unleugbare Tatsache erklärt. Er meinte damit, dass die alleinige Hinwendung zu den körperlichen Bedürfnissen für ein erfülltes Leben nicht ausreicht. Der Mensch braucht auch Nahrung für die Seele, braucht Hoffnung, Mitgefühl, Eingebundensein in eine umfassende Geborgenheit, die nicht immer bis ins Letzte erklärbar sein muß. Wer glaubt, gibt den Teil seines Wesens, der von Unsicherheit und Angst erfüllt ist an höhere Instanzen ab und kann sich von Kräften getragen fühlen, wenn er selbst zu müde ist, weiterzugehen. Glaube kann zu Taten befähigen, die aus reinen Vernunftgründen nicht möglich wären.

Glaube hilft wie die Hoffnung, bei der Genesung von körperlichen und seelischen Leiden. Innigster Ausdruck dabei ist das Gebet, das die Hinwendung zum Göttlichen wie in einem Gespräch möglich macht. Stätten des Glaubens wie Kirchen, Wallfahrtsorte, Berge helfen, sich noch bewusster auf den Gegenstand seines Glaubens zu konzentrieren, in Gemeinschaft oder allein. Diese Orte symbolisieren gleichzeitig auch den Raum, den wir in uns selber offen halten sollen, um dem Göttlichen den nötigen Platz zu lassen, zeigen uns, wie wir diesen Ort schmücken, gestalten und instandhalten sollen, damit wir die Lichter des Glaubens dort brennen lassen können.

Glaube darf fragen, er muß nicht blind gelebt werden. Glauben ist ein fortwährendes inneres Ringen um geistiges Wachstum und verkümmert wie die Liebe, wenn sie nicht immer wieder neu erarbeitet und geübt wird. Wird Glaube aus reinem Traditionsbewusstsein gepflegt wie ein Relikt aus den Tagen der Vorväter, dann wird er ohne eigene Begeisterung, ohne wirkliche innere Anteilnahme übernommen wie ein ungeliebtes Erbstück, dass bald vernachlässigt in einer Ecke landet. Glaube muß immer wieder von der Patina der Gewohnheit befreit werden, damit er heilsam bleiben kann.

Glaube ist freier Wille und tiefstes Vertrauen in etwas, das nur auf Vertrauen beruht. Angstbesetzter Glaube kann nicht wohltuend sein. In Formeln und Rituale erstarrte Glaubenswelten aller Religionen sind nichts weiter als kraft- und leblose Hülsen, die von der ursprünglichen Idee, vom wahren Kern des Glaubens weit entfernt sind. Glaube, der nicht gelebt wird ist wie ein Geschenk, das nicht aus seiner Verpackung genommen wird. Es gibt keine wirkliche Gebrauchsanweisung, WIE man WAS glauben soll. Wie der persönliche Lebensweg wird sich auch der Glaubensweg jedes Einzelnen unterscheiden, wird verschiedenste Richtungen nehmen, sich in Aberglaube verirren, vorzeitig abbrechen (Atheismus, Agnosie, Skepsis) oder auch in fruchtbare, blühende Gärten führen.

Religionsführer und Bücher können dabei hilfreiche  Wegweiser sein oder erst recht in die Irre locken. Frustration in Glaubensfragen führt dann zu einer inneren Leere, die danach schreit, auf andere Weise ausgefüllt zu werden. Süchte, Konsum, Geschäftigkeit, ungesundes Erfolgsstreben und vieles mehr sind die Folge.

Auch im profanen Leben wird das Vokabel "glauben" gebraucht, es heisst dann so viel wie "ich meine, ich denke". Oder auch "ich vertraue Dir nicht mehr" wie im Sprichwort "Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht und wenn er auch die Wahrheit spricht" deutlich wird. Julius Cäsar soll einst gesagt haben "Die Menschen glauben an das, was sie wünschen" und dürfte dabei  mit siener Ansicht nicht weit daneben liegen. Ben Gurion hingegen meinte " Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist"

Der Franziskanerpater und Lebensberater Anselm Grün erkennt "Man braucht vielleicht keinen konkreten Glauben, aber eine Ahnung von der Existenz eines Größeren."
  • zurück
"));