AT EN
Alpenherz Hotel



Sommerseite>

Zimmeranfrage:

Anreise: Kalender
Abreise: Kalender
Erwachsene:
Kinder:
Alter der Kinder:
Zimmer:
E-Mail:
Alpenherz Hotel
Bed & Breakfast last minute

Buchen Sie 1 Tag vor Anreise

€ 134,- pro Zimmer
Sichern Sie sich jetzt Ihren Frühbucherrabatt

Sichern Sie sich jetzt Ihren Winterurlaub

188,- pro Person
Kurzpauschale Ski-Opening

Kurzpauschale Ski-Opening

€ 111,- pro Person
Alpenherz Hotel
50plus Hotel
Sie befinden sich hier: Glossar » Grüne Lunge Wald

Grüne Lunge Wald

Der Wald, die grüne Lunge unserer Erde, smaragdener Schatz unseres blauen Planeten. Der Wald beeinflusst das Weltklima wie kein anderes System der Natur. Durch die Verwertung des Kohlendioxids und den dabei anfallenden für uns Menschen so wichtigen Sauerstoff leistet das Ökosystem Wald unsagbar Wertvolles.

Je nach Klimazone besiedeln jene Bäume den Boden, die am besten mit den dortigen Gegebenheiten zurechtkommen. In den tropischen und subtropischen Zonen breiten sich dichte Regenwälder über riesige Areale aus und sind somit die wichtigsten Klimaregulatoren auf der Erde. In diesen teils undurchdringlichen Regenwäldern leben zahlreiche Tier- und Pflanzenarten (auch für die medizinische Forschung äusserst wertvolle und noch unerforschte Arten), die an das feuchtwarme Regenwaldklima bestens angepasst sind. Verlieren sie aber diesen Lebensraum durch weitreichende, rücksichtslose Abholzung oder Niederbrennung zur Urbarmachung, so können sie nicht weiterbestehen. Riesige Mengen an Wasser werden von den Wäldern der Erde gebunden. Jeder einzelne Baum braucht tausende an Litern und bewahrt so vor Überschwemmumgen und der Auswaschung von Nährstoffen aus dem Boden. Hier funktioniert ein perfekt abgestimmtes Zusammenspiel von Untergrund, Bäumen, Moosen, Farnen, Pilzen und Flechten als effektives Wasserrückhaltesystem. Der Wald ist eine wunderbare Symbiose unterschiedlichster Lebewesen und reagiert auf Störungen sehr sensibel. Der Wald im gemäßigten Klima erstreckte sich einst flächenfüllend über Berge und Täler. Grenzen wurden dem Wald nur durch die Höhe und das erdfreie Gestein gesetzt.

Das Erscheinungsbild des Waldes unterscheidet sich wesentlich in den verschiedenen Erdzeitaltern. Die heutigen noch vorhandenen unterirdischen Kohlevorräte von Braunkohle und Steinkohle zeugen von den unglaublich wachstumsfreudigen Vegetationsperioden der Erde, erzählen von den weitreichenden Urwäldern damals noch als riesige Bärlappgewächse, Schachtelhalm, Ginko und farnähnlichen Bäume bei tropischen Bedingungen auch in unseren Breiten. Diese Wälder waren zudem erfüllt mit urzeitlichen Tieren, die wir heute noch als Fossilien bestaunen können.

Die frühen Menschen lernten, den Wald als Nahrungsquelle zu nutzen durch Sammeln von Früchten, Beeren und Pilzen und das Jagen von Wild. Der Wald bot ihnen ausserdem Rückzugsmöglichkeiten, Schutz vor Regen und sichere Verstecke vor Feinden, aber auch Gelegenheit zum Hinterhalt im Kampfgeschehen.

Gleichzeitig war der Wald der Geburtsort von Mythen,und Ängsten. Die dunklen Weiten des Waldes waren bis weit herauf ins Mittelalter bedrohlich und teilweise auch undurchdringlich. Die Wälder waren Heimat gefährlicher Tiere und die Heimat von Gesetzlosen und Mordgesellen. In vielen Märchen kommt der Wald als Schicksalselement der Menschen vor und ist zudem erfüllt von Zauberwesen, Hexen, Feen, Irrlichtern und Zwergen. Auch das sagenumwobene Einhorn tummelte sich in den Weiten mythischer Wälder. Fromme Einsiedler zogen sich in die Ruhe des Waldes zurück. Dagegen waren es vielfach Mönche, die im Zuge der Christianisierung Waldrodungen vorantrieben, um auf den entstehenden freien Flächen ihre Klöster zu errichten und Boden für die landwirtschaftliche Nutzung zu gewinnen.

Der Wald bot den Menschen und von Pioniergeist erfüllten Siedlern reichlich Baumaterial. Die Dörfer und Städte waren lange Zeit fast ausschließlich Holzbauten auch das Arbeitsgerät und die Möbelstücke. In späterer Zeit benötigten Schmieden und Glashütten, Schiffsbau Papierfabriken und Bergwerke so viel Holz, dass ganze Landstriche und Bergrücken entwaldet wurden. Wind und Regen bemächtigten sich der dünnen Humusschicht, die Wiederaufforstung wurde dadurch grösstenteils unmöglich, die Verkarstung weiter Gebiete war die Folge. Besonders anfällig gegenüber Windbruch und Schädlingsbefall sind die aus reinen wirtschaftlichen Überlegungen angelegten Nutzwälder, die noch dazu meist reine Monokulturen sind. In solchen Wirtschaftswäldern kann sich kein funktionierendes Okosystem bilden, weil wesentliche Elemente fehlen wie Altholzbruch, verrottende Bäume als Nährstoffgrundlage für Pilze und Kleintierchen.

Der Wald hat heute als Erholungsoase für den modernen stressgeplagten Menschen eine völlig neue Bedeutung erlangt. In der Vergangenheit bot der Wald vorwiegend Grundstoffe und Arbeitsplätze für Holknechte, Köhler, Jäger und Pechsammler. Die Schönheiten der dort vorkommenden Natur waren einst eher nebensächlich. Erst seit der Zeit der Romantik, als sich die Dichter und Maler schwärmerisch der ländlichen Idylle widmeten, wuchs das Intreesse am Wald als Ort für Picknicks und Ziel der Stadtbevölkerung für ausgedehnte Landausflüge und Waldspaziergänge. Damals waren noch viele Fluss- und Stromtäler von dichten Auwäldern (z. B. Hainburger Au bei Wien) bewachsen, wovon es heute nur noch wenige naturschutzunterstellte gibt. Die Auenwälder sind sofern sie vom Menschen weitestgehend in Ruhe gelassen werden ein großartiger Lebensraum für Groß- und Kleintiere. Hier tummeln sich Hirsche ebenso wie die selten gewordene Äskulapnatter. Schlinggewächse, Weiden und Eichen und vielerlei Niederholz bilden hier in ausgewogenem Zusammenwirken eine faszinierende urwaldgleiche Atmosphäre.

Bei Mariazell in der Steiermark gibt es noch einen Bestand an echtem Urwald, der ohne Bewirtschaftung existieren darf. Ein Wald soll nicht aufgeräumt werden, umgestürzte Bäume und Rottholz sind nämlich unverzichtbare Grundlage für die nötige Humusbildung. Ameisen, Asseln, Würmer und Käfer sorgen für die schrittweise Verwandlung des Totmaterials. Herabfallende Samen aus den Zapfen und Früchte wie Eicheln, Bucheckern, Kastanien, Ebereschen, Wildkirschen und Flügelsamer wie Ahorn und Esche finden dann beste Vorraussetzungen zum Keimen vor.

Die Auwälder üben eine wichtige Funktion in der Hochwasserregulation aus. Auch hier wirkt der Wald als Wasseraufnahmezone. Auwälder sind auch darauf eingerichtet, immer wieder überspült und überflutet zu werden. Wichtige Nährstoffe werden dem Waldboden so durch den zurückbleibenden Schlamm zugeführt. Die Bäume, die in den Auwäldern gedeihen, vertragen sehr viel Wurzelnässe insbesondere die Weiden.

In den hohen Gebirgslagen wirkt der Wald als natürlicher Erosionsschutz der dünnen Humusschicht, die oft nur wenige Zentimeter dick den felsigen Untergrund überzieht. Die an diesen kargen Boden angepassten Bäume Lärchen, Zirben, Fichten und Erlen halten den Boden mit ihrem reichverzweigten Wurzelwerk fest als würden sie es beschützen wollen und wirken so Vermurungen entgegen. In den Waldgrenzzonen um 2000 m Seehöhe haben diese Wälder eine wichtige Schuzfunktion, die herabdonnernden Lawinen zurückzuhalten. Bei den ungeheuren Kräften, die hier freigesetzt werden, gelingt dies aber leider nicht immer und sogar diese widerstandsfähigen Schutzwaldbäume werden wie Streichhölzer geknickt. Behutsame Wiederaufforstungsprogramme auch mit freiwilligen Helfern sollen dann den Schutzwald wieder wachsen lassen. Wurde beim Lawinenabgang auch die Bodenschicht  mitgerissen, schlägt auch die Wiederbepflanzung fehl und der Mensch muß auf technische Weise die Funktion des Schutzwaldes zu ersetzen suchen. Immer wieder werden große Waldflächen durch fahrlässig oder absichtlich verursachte Waldbrände vernichtet. Einige Bäume sind aber auch darauf angewiesen und öffnen ihre Zapfen erst durch die Hitze des Feuers. Die Samen gedeihen auf dem neuen Boden, der durch die Asche des verbrannten Waldes neu gedüngt wurde, ein  neuer, junger Wald, der wie Phönix aus der Asche erwächst, bis sich das Szenario wiederholt...

Der Wälder der gemäßigten Zonen unterscheiden sich je nach Höhenlage und Besonnung, nach Untergrund und Intensität der Bewirtschaftung. Ein gesunder Wald ist ein Mischwald aus immergrünen Nadelbäumen und nadelabwerfenden wie die Lärche und Laubbäumen, durchsetzt mit Buschwerk  besonders an den Randzonen und auf Lichtungen.

Auch die Jagd ist auf den Wald angewiesen, denn das im Wald lebende Wild (Rehe, Hirsche) muß durch regelmäßige Bejagung durch den Menschen kontrolliert werden, denn ein zu großer Wildbestand schadet dem Wald, denn die natürlichen Regulatoren wie Bären, Luchse und Wölfe sind seit Jahrhunderten ausgerottet. Ebenso wird der Lebensraum des Wildes immer mehr beschnitten durch Straßen für landwirtschaftlíche und forstwirtschaftliche Waldnutzung, zur Freizeitgestaltung und zur Wohnraumgewinnung. Es wird in die noch bestehenden Wälder zurückgedrängt, das Weiterziehen und somit das Wechseln der Äsungsgebiete wird dem Wild somit unmöglich gemacht. Schäden sind vorprogrammiert. Verbissschäden und Trittschäden werden aber auch durch die sogenannte Waldweide verursacht,  wenn Bauern das Recht haben, ihre Tiere in den Wald zu treiben, um sie dort nach Futter suchen zu lassen.

Waldspaziergänge tun unwahrscheinlich gut. Die frische "grüne" Luft, das sanfte Rauschen der Blätter, die von den Geräuschen des Waldes nicht gestörte Stille vermitteln ein Gefühl der Ruhe und schenken Ausgeglichenheit und wirken regenerierend auf den  Körper, den Geist und die Seele. Ein regelmäßiger Waldspaziergang kann auf diese Weise durchaus den Gang zum Psychotherapeuten ersetzen. Andere wollen auch im Wald ungebremste Aktivität ausleben. Waldläufer, Mountainbiker und Orientierungsläufer dürfen aber nur auf dafür ausgewiesenen Routen ihren sportlichen Interessen nachgehen, um  keine Schäden zu verursachen.

Durch die moderne und damit möglichst effiziente Bewirtschaftung der Wälder verursachen die schweren Arbeitsgeräte, die bei der Holzbringung eingesetzt werden, starke Bodenverletzungen. In vielen Wäldern besonders in höheren Lagen, wo der Boden viel empfindlicher reagiert und zum Wiederaufbau sehr viel längere Zeit benötigt, wird daher wieder auf die sanftere Form der Holzgewinnung mit Pferden und Schlitten zurückgegriffen.

Die grössten Waldflächen befinden sich in Österreich im Staatsbesitz und werden durch die Österreichischen Bundesforste gepflegt und verwaltet. Weiters haben die Köster Stift Admont und Klosterneuburg große Waldbesitzungen und Adelsgeschlechter wie die Schwarzenbergs und Habsburgs. Der Rest gehört zum landwirtschaftlichen Eigentum (Bauernwald). Alle gemeinsam haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Wald zu pflegen und zu schützen, der ja auch durch die Umweltverschmutzung und den Klimawandel stark in Mitleidenschaft gezogen wird. In den 70-iger Jahren sprach man noch vom Waldsterben durch den sauren Regen.

Der Wald findet sich auch in vielen Eigennamen (Waldner), Vornamen (Waldemar, Friedwald), Hausnamen (Waldhof) und Ortsnamen (Wald im Pinzgau, Waldzell, Ehrwald). Sogar Dackel Waldi hat seinen Namen vom Wald. Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht oder man wird in Städten vom unverständlichen Schilderwald verwirrt. Der Wald ist in all unseren Lebensbereichen päsent und begleitet uns, bis es wie in einem berühmten Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe heisst: "Über allen Wipfeln ist Ruh".
  • zurück
"));