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Harfe

Die Harfe, das Instrument der Engel, hat ihren Platz in der bodenständigen, gewachsenen echten Volksmusik genau so, wie in den Konzertorchestern der Welt.

Harfen erklingen seit tausenden von Jahren und gehören somit zu den ältesten Musikinstrumenten der Menschheit. Sie stammen aus dem ägyptisch-mesopotamischen Raum und zählen zu den Cordophonen, also Zupfinstrumenten. Archäologische Hinweise belegen, dass es bereits 3000 - 4000 vor Christus Harfen gab. Diese antiken Harfen nennt man auch Rahmen- oder Bügelharfen. Sie hatten meist 6-7 Saiten. Von der Bauweise und von der Stimmung her unterscheidet man sogenannte Hakenharfen, Pedal+Doppelpedalharfen und Volksharfen. Schon König Salomo wird mit einer Harfe ("Kinnor") dargestellt. Immer wieder ist in den Psalmen und an verschiedensten Bibelstellen vom Klang der Harfen die Rede. Man stellt sich die himmlischen Engelschöre begleitet vom Klang der himmlischen Harfen vor. Süß und klagend, sanft und sphärisch, kraftvoll und ausdrucksstark - die Saiten der Harfen sprechen durch die Hände des Harfenisten. Dieses Instrument wurde seit jeher von Männern und Frauen gespielt. Immer erwartet man aber irgendwie, dass der Mensch, der die Saiten zupft oder streichelt, anmutig, schön und von edlem Äusseren sei. Man bringt den wundervollen Klang der Harfe direkt mit dem Harfenisten in Zusammenhang.

Vom Aufbau her unterscheiden sich die Harfen in Größe, Stimmung und Saitenanzahl. Die Saiten können aus Darm, Seide oder Metall sein. Die Harfensäule wird als das Rückgrat der Harfe bezeichnet, sie wird oft kunstvollst gedrechselt, bemalt und verziert. Die Aufhängeleiste für die Saiten, die durch Wirbel einzelstimmbar sind, befindet sich an der geschwungenen Resonanzdecke. Der schräg nach unten verlaufende Korpus ist ein weiteres, wichtiges Resonanzelement. Einen besonderen klanglichen Ausdruck besitzen die irischen Harfen und unweigerlich wird man von ihrem mystischen Zauber ergriffen. Dies liegt an der Bespannung mit Bronzesaiten und der Spieltechnik mit den Fingernägeln.

Die keltischen Barden waren berühmt für ihre Virtuosität und genossen deshalb auch höchste Achtung. Keltische Harfen werden dort nachweislich seit etwa 800 nach Chr. gebaut  und sind in der irischen Volksmusik und somit in der irischen Kultur nicht wegzudenken. Diese diatonischen Harfen wurden auch unter ihrem ursprünglichen gälischen Namen "Clairseach" bekannt. Moderne Harfenisten, die sich diesem besondern Instrument wieder gewidmet haben, verhalfen der keltischen Harfe damit zu einer Renaissance. Die  Harfe ist das Nationalinstrument Irlands und Schottlands. Sie ist deshalb seit dem 13. Jht. im Irischen Nationalwappen und auf der Irischen 1-Euromünze abgebildet. Einige berühmte mittelalterliche Keltische Harfen können noch in Museen bestaunt werden - darunter auch die "Queen Mary-Harp".

Durch die Saiten der Harfe spricht die Seele eines Volkes. Es erzählt der Harfenist durch die Auswahl der Melodien von Vergangenem, Versunkenem, Trauer und Enttäuschungen, aber er singt auch von Freude, Liebe, Hoffnung und einer glücklichen Zukunft. Der Harfenklang umkleidet die menschliche Stimme wie ein bergender Mantel, er umschmeichelt sie wie feinste Seide, ohne sie darunter jedoch zu ersticken.

Im Mittelalter war noch eine weitgehend dreieckige Form der Harfen gebräuchlich; im 15. Jahrhundert entwickelte sich daraus die gotische Form, wie man sie heute noch in Verwendung hat. Harfen waren neben der Laute die treuen Begleiter der großen umherziehenden Sänger und Dichter. Um sie leichter transportieren zu können, verwendete man eine besondere Form der Harfen, die sogennannten Schoßharfen oder Bogenharfen. Diese hatten einen eigentümlichen, schnarrenden Ton, der die Eidringlichkeit der gesungenen Texte der fahrenden Sänger noch unterstrich. Im Germanischen Museum auf der Wartburg (Deutschland) kann man eine der ältesten noch erhaltenen Harfen, die Wolkensteinharfe besichtigen. Dazu kommt die Schönheit des Instrumentes an sich. Der Schwung des Holzes (meist Kirschholz, Nussholz, Ahorn, Palisander und Fichte) wird häufig durch phantasievolles Schnitzwerk und Intarsienarbeiten veredelt. Der Schimmer der Politur weist auf die Zartheit der Töne hin, und ortmalige Vergoldungen auf die Macht der klanglichen Fülle.

Konzertharfen sind größer als die Volksharfen, sie sind 180 cm hoch und bis zu 40 kg schwer. Ausserdem werden sie anders gestimmt. Die Konzertharfe wird in der Grundtonart "Ces-Dur" angelegt, durch Betätigen der bis zu 7 Doppelpedale können darauf aber alle Tonarten gespielt werden. Im Biedermaier galt es für Mädchen und Frauen der oberen Gesellschaftsschichten zum "guten Ton", Konzertharfe spielen zu können. Konzertharfen gehören zum klassischen Orchester, werden aber auch gerne im Kirchenmusikbereich eingesetzt. Viele Kompositionen, die ursprünglich für Cembalo angelegt waren, wurden für die Harfe transkribiert andere direkt für die Harfe geschaffen. Berühmte Komponisten wie Gaetano Donizetti oder Gioachino Rossini widmeten der Harfe umfangreiche Tonschöpfungen.

In Wien gab es die "Alt Wiener Harfenisten" oder Bänkelsänger, später verlagerte sich das Harfenspiel aber immer mehr westwärts. Tirol, Bayern und Salzburger Harfenisten nahmen sich nun zunehmend dieses klangvollen Instrumentes an. Ursprünglich waren Harfen diatonisch gestimmt, die chromatischen Harfen wurden erst viel später gebaut. Die aufwändige Mechanik mit über 2000 Bauteilen der Pedalharfen ist in dieser Form erst seit dem 18. Jahrhundert gebräuchlich. Die Volksharfen hingegen klingen in der Grundbespannung in der "Es-Dur" mithilfe des einen Pedals sind aber Tonarten bis 3 B und 4 Kreuzen inclusive der C-Dur machbar. In der Spielweise wird von den Konzertharfenisten natürlich mehr Können und Virtuosität verlangt. Harfen können als reines Begleitinstrument eingesetzt werden oder auch als tragendes Melodieinstrument oder solistisch zum Einsatz kommen.

Besonders in Tirol reicht die Tradition der Volksharfen weit zurück. Im Volksmund sagt man "Harpffen" und zwar "schlagen" und nicht "spielen". Übrigens "schlug" man auch die Zither und die Orgel. Heute noch gibt es Harfenbauer aus Kitzbühel, Brixlegg, Lienz, Traunstein mit bestem Ruf. Dabei prägte der Brixlegger Harfenbauer Sepp Bradl den Typ "Liederharfe", der in dieser Form von den meisten Harfenbauern gebaut wird.
Leider ist die Harfe ein etwas sperriges Instrument, um es zu transportieren. Auch verträgt sie wie alle Saiteninstrumente Temperaturschwankungen vor allem durch Kälte sehr schlecht. Die Harfe reagiert in fast menschlicher Weise zutiefst verstimmt. Das Stimmen der Saiten verlangt sehr viel Erfahrung und natürlich auch Zeit.

Seit etwa 30 Jahren gibt es einen sehr einfach gebauten Harfentyp, der vom Landwirt Hermann Veeh speziell für seinen Sohn, der am  Down-Syndrom litt und so gerne musizieren wollte, gebaut wurde. Die "Veeh-Harfe" ist ein auf dem Tisch liegendes Instrument mit Saitenbespannung ähnlich einer Zither. Diese Harfe kann ganz ohne Notenkenntnis von Kindern und Erwachsenen ohne Musikausbildung gespielt werden, denn wenn gewünscht, kann eine Notenschablone als Hilfe unter die Saiten geschoben werden.

Eine Harfe ganz anderer Art, die aber schon rein überhaupt nichts mit Musik zu tun hat, ist die "Käseharfe". Mit diesem Gerät, das als einzige Gemeinsamkeit mit den klingenden Harfen die gespannten Metall"saiten" aufweist, wird die stockende Käsemasse in gleichmäßige Würfel zerteilt.

Eine Mittlerin zwischen den Kräften der Natur und dem Menschen dagegen wird die "Äolsharfe", die Wind- oder Luftharfe genannt. Schon König Davids Harfe soll über seiner Lagerstatt gehangen haben und im Nachtwind erklungen sein. Jahrtausende später widmete sich der Erfinder und Pater Athanasius Kirchner (geb. 1602 in Fulda) der Entwicklung der Windharfen, die heute noch von Experimentalkünstlern in immer neuen Formen geschaffen werden. Dabei werden saitenbespannte Objekte dem Wind ausgesetzt und so positioniert, dass das Element Luft damit Töne hervorbrimgen kann. Es entstehen dabei sphärische Klänge im Zufallsprinzip - Komponist und Virtuose in einer Person ist dabei die Natur. Der große Dichter Joseph von Eichendorff schrieb ein Gedicht, das dem Wesen der Äolsharfen genau entspricht:

Es schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort. Und die Welt hebt an zu singen, triffst du nur das Zauberwort!
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