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Heiliges

Heiliges scheint sich auf den ersten Blick in unserer " aufgekärten Zeit" nirgends mehr zu finden. Selbst Kirchen scheinen in Städten und Ortschaften nicht mehr im Zentrum zu stehen, sondern werden von stetig wachsenden Bauten an den Rand gedrängt oder von Hochhäusern und Konsumtempeln in Größe und Bedeutung überragt .Heiliges scheint ein Relikt aus jenen Tagen zu sein, als Menschen dem Wissen noch ferngehalten wurden und Glaube und Aberglaube vor der Vernunft rangierten. Bei genauerem Hinsehen jedoch wird das ureigenste Bedürfnis von Menschen, etwas als heilig, als erhaben und verehrungswürdig anzusehen in vielen Dingen sichtbar. Allzuoft jedoch in eigenartige Bahnen gelenkt, vom eigentlichen Sinn des Wortes "heilig" wie " heil, ganz" weit entfernt, wenn nicht gar im Widerspruch dazu stehend. Was dem Einzelnen " heilig" ist, daran erkennt man seinen Charakter. Dem Einen ist dies seine Familie,die Liebe,seine Karriere,seine Macht, sein Besitz, seine Ruhe oder sein Hobby, politische und wirtschftliche Ideologien, das Vaterland, seine Kultur, seine Lebensweise. Je heiliger, also je wichtiger, umso heftiger wird er es zu verteidigen suchen, umso mehr Kraft wird er aufwenden, diese Werte zu erhalten, oft genug unter dem Motto "Der Zweck heiligt die Mittel". Am meisten hüte man sich vor Menschen, denen gar nichts mehr heilig ist.

Heiliges verlangt vom Menschen Ehrfurcht, Anerkennung von geistigen Welten, und damit einhergehend eine sich daraus ergebende Relativierung der eigenen Wichtigkeit und überhöhter Selbsteinschätzung. Manchem erscheint Heiliges zu erschreckend, für den menschlichen Geist zu groß. Es braucht beharrliches Bemühen und behutsames Begreifenwollen, Heiliges zu erfahren; in vollem Umfang lässt sich dies wahrscheinlich nie bewerkstelligen, genau so, wie die  Ewigkeit zu gewaltig ist, sie in ihrer Bedeutung voll erfassen zu können.

In allen Religionen gibt es Heiliges und Heilige, Verehrungswürdiges und Verehrungswürdige. Heiliges nimmt einen besonderen Platz im menschlichen Bewusstseinein ein und braucht Raum in der Seele, um heilmachend wirken zu können und braucht ebenso zeitlichen Raum im Alltag, um wirksam und heilsam sein zu können.

Die Schaffung von Tempeln und Klöstern als "Heilige Orte" ,das Aufsuchen von Quellheiligtümern und Heiligen Bergen sind quer durch alle Kulte und Reliogionen verbindend. Im Innersten von Heiligtümern befindet sich dann das " Allerheiligste", zu dem meist nur Priester und ausgewählte Personen Zutritt haben.

Im christlichen Glauben ist der Heilige Geist Bestandteil der dreieinigen Gottheit. Heilige Handlungen geschehen bei religiösen Zeremonien uns sollen Verbindung schaffen zwischen der irdischen Welt und den himmlischen, ewigen Sphären. Immer wieder verschwimmen die Grenzen in der Überlieferung, warum ein Ort, ein Wasser, ein Berg, selbst Pflanzen und Tiere als heilig verehrt werden, warum tausende über Generationen hinweg an bestimmte Orte pilgern. Heidnisches, Keltisches, Archaisches übertrug sich mehr oder weniger übergangslos in christliche Verehrung. Oft wurden im Zuge der Christianisierung solche heiligen Orte bewusst mit neuen geistig-kulturellen Wertigkeiten belegt und mit christlichen Heiligen und christlicher Form der Verehrung und Anbetung ersetzt und umgewandelt. Nicht immer ist dies behutsam geschehen, nicht immer waren wirklich heilige Absichten Triebfeder solchen Tuns.

Wann ist ein Mensch als Heiliger einzustufen? In vielen Kulturen hat Heiligkeit mit Askese, Weltabgewandtheit und Entbehrungen zu tun (z.B. Säulenheilige in Indien). Fast immer aber auch mit Weisheit und Güte, Menschen- und Gottesliebe. Die Frage nach wahrer Heiligkeit, insbesondere bei den christlichen Heiligen, ist nicht immer leicht zu beantworten. Denn meist waren diese später als Heilige verehrten in den Anfängen und Kämpfen des Lebens alles andere als vollkommen, nichts weniger als Vorbilder oder schon gar nicht für andere heilbringend. Man findet ehemalige Krieger, große Sünder, Christen-Verfolger und Lebemenschen unter den Heiligen. Aber auch Menschen, die unscheinbar in der Alltäglichkeit  und für das unachtsame Auge und das nicht horchende Herz nicht wahrnehmbar in der Gesellschaft ihrer Zeit gelebt haben. Erst nach ihrem Tod wurde ihre wahre Größe erkannt, die sich auch im Erdulden und Ertragen, in stiller Hingabe und Bescheidenheit zeigen kann. Was einen Menschen schließlich in den Stand der Heiligkeit erhebt, das gilt auch in anderen Religionen, das ist sein oft schmerzvolles Erkennen seiner menschlichen Schwächen und Fehler und die konsequente Abkehr davon. Es muß zuerst ein Wandel zum eigenen inneren Heilwerden stattgefunden haben, um schlussendlich auch für andere heilbringend zu sein. Solche echte Heiligkeit wird von den umgebenden Menschen erfühlt, viele werden entweder magisch von diesen starken Seelen angezogen, getröstet, aufgerichtet und finden dadurch Hilfe zur Neuorientierung ihres Lebens. Andere wiederum fühlen sich durch die vorbildliche und selbstlose Lebensweise der Heiligen belästigt und bevormundet und in einer unangenehmen Weise betroffen gemacht. Aus diesen Gründen sind Heilige auch immer wieder Verfolgungen und grausamster Folterung ausgesetzt worden, und mussten allzuoft den Märtyrertod sterben. Vielfach machte allerdings auch erst die Legendenbildung rund um einen Menschen seine Heiligkeit aus und könnte genauerer Prüfung der Tatsachen wohl nicht standhalten.

Besonders im Mittelalter blühte der Handel mit Reliquien von echten oder dazu ernannten Heiligen. In Krisenzeiten wie Pest, Hunger und Krieg klammerte sich die Bevölkerung an jeden Stohhalm, der Hilfe bringen sollte. Es ist nicht weiter verwunderlich, dass mit dem Einzug der Wissenschaft dann gleichzeitig alles verworfen wurde, was sich nicht wissenschaftlich erklären ließ, damit auch das Heilige.

Was blieb vom "Heiligen Land Israel", der "Heiligen Stadt Rom", dem "Heiligen Land Tirol" übrig? Was daran ist hier eigentlich noch als heilig anzusehen ? Die Heiligen als moralische  Vorbilder verloren ihre Gültigkeit und wurden von den erklärten Ikonen der Musik- und Unterhaltungsbranche scheinbar abgelöst. Erfolgsmenschen und politische Größen sollten die Leere, die solcherart entstanden war, auffüllen. Es entstand in Folge ein bitter gefühltes Vakuum, eine geistigen Sinnlentleerung auf vielen Ebenen. Solche innere Orientierungslosigkeit und die verzweifelte Such nach neuen Idolen, zu denen man aufblicken konnte, brachte so furchtbare Ideologien wie jene des Dritten Reiches, des Kommunismus und den rücksichtslosen, menschenverachtenden Materialismus hervor. Doch nie ging diese Sehnsucht nach Heiligem ganz verloren. Sie blühte im Verborgenen weiter, wurde gehegt und genährt. Auf der ganzen Welt zog es Sinnsuchende, Gläubige, vom Leben Entmutigte und unverzagt Hoffende weiterhin oder wieder neu zu den heiligen Stätten aller Kulturen. Heilige Berge werden immer noch auf Knien umrundet, heilige Steine ehrfurchtsvoll geküsst, heilige Gemäuer andächtig berührt, in heiligen Flüssen gebadet und von heiligem Wasser die Lippen benetzt.

In unseren Breiten gibt es immer noch viele Brünnlein und Quellen, die seit Menschengedenken, schon seit keltischer Besiedlung als heilig gelten und bei verschiedensten Leiden und Gebrechen heilsam sein sollen. Große Marienwallfahrtsstätten wie Lourdes haben heiliges Wasser, und kleinere wie Heiligwasser bei Igls/Innsbruck tragen ihr Heiligtum schon im Namen. Wer jemals auf einen Berg gestiegen ist, und dies möglichst allein und in den frühen Morgenstunden, weiß wie Heiliges unmittelbar erfahrbar und durch die Natur und vor allem durch die Stille erahnt werden kann. Man braucht dazu keine Worte, keine Erklärungen, man weiß, es IST. Diese religionsübergreifende Fähigkeit, Heiliges fühlen zu können, bietet auch die Chance, anderen Kulturen und Religionen in wahrer Toleranz zu begegnen und gemeinsam den großen Wert von Heiligem zu würdigen, welches die Seele in ihrer ganzen Tiefe zum Positiven erschüttern kann.
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