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Herbst

Die Bedeutung des Wortes "Herbst" spricht für sich "pflücken, ernten" ! Keine andere Jahreszeit kann eine solche Fülle bieten. Der Herbst ist ein klimatisches Phänomen, das auf der Nord- und Südhalbkugel der Erde in den gemäßigten Zonen auftritt. Dabei tritt eine logische Umkehrung ein. Erlebt die Nordhälfte den Frühling (März bis Mai), hat die Südhalbkugel Herbst, legt sich die Natur auf der Nordhalbkugel (September bis November) zur Ruhe, erweckt der Frühling im Süden die schlafende Vegetation. Die schwindende Kraft der Sonne veranlasst die Pflanzen dazu, sich auf die Winterruhe vorzubereiten und die oberirdisch liegenden Teile entweder absterben zu lassen oder auf "Sparflamme" das Überleben zu sichern. Der astronomische Herbst beginnt mit der zweiten Tag- und Nachtgleiche des Jahres um den 22./23.  September und endet mit der Wintersonnenwende (21./22. Dezember).

Doch zuvor ist der Herbst noch ein berauschendes Fest der Ernte und der Farben. Die Früchte des Feldes, der Gärten, an den Bäumen und Sträuchern, erhalten ihre letzte Reife und Süße. Das Chlorphyll wird abgebaut und die anderen vorkommenden Farbstoffe (Carotinoide) werden sichtbar, aber auch neue (Anthocyane) werden dabei gebildet. Ein Schauspiel gewaltigen Ausmaßes kann dann besonders in den Laub- und Mischwäldern beobachtet werden. Die im Sommer durch das dichte grüne Blätterdach dunklen Wälder werden auf einmal weit, erfüllt von goldenem Licht. Im Gebirge, wo Nadelbäume vorherrschen, verfärben sich die Kleinsträucher wie Heidelbeeren auf dem Boden der Wälder und Bergflanken zu intensivem Rot, Orange und Gelb und sorgen dort für unvergleichliche Herbststimmung. Später im Herbst zeigen auch die einzigen nadelabwerfenden Bäume, die Lärchen, ihr goldgelbes Herbstkleid und verzaubern die Höhen. So manch verregneter Sommer wird dann durch einen herrlichen Herbst mehr als wettgemacht.

Der Herbst bedeutet für die bäuerlich-ländliche Bevölkerung immer viel Arbeit. Nicht nur die letzten Ernten vor allem Obst, Kraut, Erdäpfel, Rüben, Möhren, Sellerie, Kürbisse) müssen noch eingebracht werden, sondern auch Düngung für die nächste Wachstumsperiode aufgebracht, der Boden für die nächste Aussaat vorbereitet und Zäune repariert oder für den Winter niedergelegt werden. In den Weinanbaugebieten läuft die Ernte der Trauben auf Hochtouren. Fallobst wird zu Saft gepresst auch zu Most weitervergoren, oder als Maische für die Schnapsbrennerei vorbereitet und eingelagert. Hausfrauen sind mit dem Einkochen oder Einfrieren der Früchte und Gemüse beschäftigt. Auch das Einlegen durch Milchsäuregärung (Sauerkrautbereitung) nimmt viel Zeit in Anspruch. Kräuter und Blumen werden getrocknet, Saatgut gewonnen und aufbewahrt.

Das Vieh kehrt von den Almen zurück (Almabtriebe), verschiedenste Erntefeste ("Apfelfeste", "Kartoffelfeste", "Kürbisfeste") bieten willkommene Zerstreuung nach der vielen Arbeit und werden auch für den Tourismus zu wichtigen Ereignissen im Herbst. Damit einher gehen unzählige kulinarische Höhepunkte, die durch die regionalen Spezialitäten geprägt werden. So kann man z.B. in der Untersteiermark, im "Kürbisland" alle nur erdenklichen Gerichte rund um den "Plutzer" kosten. In Apfelanbaugebieten locken Apfelstrudel, Zwetschken verführen als Zwetschkenfleck oder Zwetschkenknödel, Erdäpfelbäurinnen zeigen, was alles aus den beliebten Kartoffeln hergestellt werden kann und in den Buschenschänken lockt der erste "Sturm". Herbst, bedeutet im Brauchtum Fröhlichkeit und letzte Ausgelassenheit , bevor sich Ruhe übers Land legt.

Nicht nur bei Bauern und Gärtnern ist der Herbst die Zeit der Ernte, auch die Jägerschaft erlebt die Hochblüte des jagdlichen Jahres. In den herbstlich romantischen Wäldern spielt sich die Hirschbrunft ab, danach folgt im Hochgebirge die Gamsbrunft. Das Feste des Hl. Hubertus des Hl.Eustachius werden stilvoll begangen, sie sind eine Art "Erntedankfeier" der Jäger; statt der Erntekrone wird ein kapitaler, erlegter Hirsch auf grüne Zweige gebettet zur Kirche gebracht. Im Kirchenjahr fällt das fröhlich gefeierte Erntedankfest des bäuerlichen Standes an, Anfang November jedoch kehrt mit den Festen Allerheiligen und besonders mit Allerseelen eine Zeit der Besinnung und Nachdenklichkeit ein.

Unsere Ahnen feierten im Herbst Samhain. In der Nacht von 30.10. auf den 1.11. sind die Grenzen der sichtbaren und unsichtbaren Welt so fließend, dass die Seelen der unsichtbaren Welt in unsere eindringen. Die Kelten gedachten der Seelen in der Anderswelt und die Große Muttergöttin zog mit Scharen von Kindern übers Land, um diesen Seelen eine neue irdische Mutter zu suchen. Niemals vergaßen die Menschen der damaligen Zeit ein Schale mit Essen vors Haus zu stellen, damit sich die vorbeiziehende Schar stärken konnte.

Der Herbst spiegelt sich in tiefsinnigen Gedichten über Fülle und Vergänglichkeit. Rainer Maria Rilkes Verse über das "Fallen der Blätter" haben Kultstatus erlangt, aber auch andere Poeten und Schriftsteller konnten sich der morbiden und gleichzeitig frohen und dankerfüllten Herbststimmung nicht entziehen und schufen unvergängliche Werke der Dichtkunst in Gedankenschwere, als würde uns das Jahr ein letztes großes Fest bereiten, wovon wir zehren können, damit wir die frosterfüllten Monate bis zum erneuten Wachstum überstehen können. Jedes fallende Blatt ein letztes zärtliches Wort, jeder Sturm ein Wachrütteln aus der beginnenden Mutlosigkeit, jeder Tag des prächtigen milden Altweibersommers ein Streicheln für die Seele, damit sie nicht verzagen soll. Die feinen Spinnwebfäden, die vom Föhnsturm durch die Lüfte getragen werden, legen sich wie erste graue Fäden ins eigene Haar. So ist der Herbst auch eine Mahnung, dass man nicht ewig jung bleiben wird. Die versiegenden Bäche sind wehmütiges Erinnern an die eigenen, langsam versiegenden Kräfte. Alte Menschen fragen sich, ob sie den nächsten Frühling noch erleben werden und erfahren von einigen milden Herbsttagen noch unverhofftenTrost.

Auch die Natur scheint sich dem Abschiednahmen und der Gedankenschwere anzuschließen und erfüllt die spätherbstlichen Täler mit undurchdringlichem Grau. Die Sonne scheint spärlich und matt, sofern sie es überhaupt schafft, die Nebelschleier zu durchdringen. Die Nächte werden länger und kälter. Wir werden hungrig auf deftige Speisen und lernen die Gemütlichkeit langer Abende neu zu schätzen, das Zusammensitzen mit Freunden, das Basteln mit Kindern, die aus den gesammelten Kastanien, Bucheckern und Eicheln lustige Figuren schaffen. Die letzten Zugvögel verlassen unsere Klimazone und brechen in südliche Gefilde auf. Jene Tiere, die tapfer ausharren, bekommen von der Natur ein dichtes, warmes Winterkleid geschenkt. Tiere, die Winterschlaf oder Winterruhe pflegen, suchen ihre wohlvorbereiteten Höhlen auf und harren dort in tiefem Schlummer des nächsten Jahres und manche Menschen wünschen, es ihnen gleichtun zu können. Es bleibt, mit Rilke zu sagen:

Herr, es ist Zeit.
Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren
und auf den Fluren lass die Winde los.
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