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Klöster

Klösterliche Gemeinschaften entstanden ursprünglich aus dem Wunsch, Christus durch die völlige Abkehr von der Welt nachfolgen zu können. Vorbildwirkung hatten dabei Gemeinschaften des östlichen Raumes und Ägypten, wo aber das eremitische Leben vorrangig war, nicht so sehr die Klostergemeinschaften. Unter Kaiser Konstantin wurde am Ende des 4. Jhts. das Christentum zur erklärten und auch aufgezwungenen Staatsreligion. Viele andere Kulte waren aber noch im Volk verankert. Und so verstärkte sich das Streben einzelner christlicher Gruppierungen, ihren Glauben intensiv und rein innerhalb von räumlich abgegrenzten Arealen mit Gleichgesinnten zu leben. Vielerlei geistliche und geistige Strömungen formten dabei unterschiedlichste Klostergemeinschaften.

Völlige Askese durch Entsagung leiblicher Genüsse und die Abtötung der Triebe, unermüdliches Gebet und Kasteiung des Leibes durch Fasten und Geiselungen wurden in einigen Klöstern praktiziert, andere hingegen legten Wert auf einen sinnvollen Ausgleich von körperlicher Betätigung und geistlichem Leben. Das Streben nach religiöser Vollkommenheit nahm oft fanatische Züge an und hatte mit dem Urchristentum, das neben der Liebe zu Gott auch die Liebe zum Nächsten, brüderliches Teilen und Barmherzigkeit seinen Feinden gegenüber zu leben versuchte, nicht mehr viel zu tun. Immer wieder gab es daher teils schwer erkämpfte Reformierungen und Neuerungen.

Klöster und Ordensgemeinschaften gibt es aber nicht nur im Römisch Katholischen Christentum, sondern auch in vielen anderen christlichen Glaubensrichtungen, und auch im Buddhismus. Im Röm. Kath. Chistentum ist besonders Benedikt von Nursia zu erwähnen, der sich ebenfalls vom Eremitentum abwandte, eine Gemeinschaft bildete und unter anderem das später von den Langobarden zerstörte Kloster Montecassino (529) gründete. Weitere Klöster, die die berühmten "Benediktinische Regeln" als geistige Grundlage und Richtungsweiser akzeptierten, folgten. "Ora et labora et lege" - "Bete, arbeite und lies". Neben den Gottesdiensten, den Stundengebeten und nächtlichen Gebetszeiten wurde hier Wert darauf gelegt, durch handwerkliches und landwirtschaftliches Arbeiten den Lebensunterhalt und das Gedeihen des Klosters sicherzustellen. Das Beschäftigen mit geistlicher Literatur, hier besonders auch das Kopieren wertvoller Handschriften, die von anderen Klöstern entliehen wurden, war ein wichtiger Aspekt des religiösen Weiterkommens.

Aus Irland folgte unter Patrick eine weitere große klösterliche Erneuerung. Das Bestreben, möglichst viele neue Klöster zu errichten, war maßgeblicher Ansporn zum Pilgerwesen zahlreicher iro-schottischer Mönche, die sich als Nachfolger der Druiden sahen. Klöster wurden gerne an landschaftlich harmonischen Stellen errichtet, auf Bergeshöhen und Kuppen oder an fruchtbaren Flussniederungen. Großflächige Rodungsarbeiten gingen diesen Bauten vorran. Es gab im Umfeld dieser neu entstehenden Klöster auch von Rom aus bekämpfte keltisch-christliche Wertvermischungen. Besonders die Vorstellung, dass Gott in der Natur zugegen ist, jeder Baum und alle Naturphänomene von Gott gleichsam durchdrungen sind, widerstrebte den römisch-katholischen Obrigkeiten. Bei der Christianisierung gab es deshalb einerseits das gnadenlose Ausmerzen jeglichen keltischen Gedankengutes oder Brauchtums. Heilige Bäume wurden gefällt,  heilige Kultstätten verwüstet. Andererseits wurde von klugen Klostervorstehern und Geistlichen die Einverleibung solcher heidnischer Gepflogenheiten und eine allmähliche Umwandlung in christliche Sinngebung der alten Kulte gepflegt: Imbolc, Beltaine, Lugnasad, Samhain, Sommersonnenwende, Wintersonnenwende, Tag-und-Nacht-Gleiche im Frühling, Tag-und-Nacht-Gleiche im Herbst. Die Feste des Keltischen Jahresrades wurden durch christliche Feste ersetzt. Von den Klöstern gingen neues Wissen, wirtschaftliche Impulse und Sicherheit für die ringsum lebende Bevölkerung aus. In Zeiten von Krieg und Bedrohung, von Seuchen und Not konnte von den Klöstern Schutz und Hilfe erwartet werden.

Frauen hatten im klösterlichen Leben Aufgaben der Krankenpflege, Verköstigung der Armen, Anfertigen von Messgewändern, aber in erster Linie das Gebet zu verrichten. Leider verkamen viele Frauenklöster zu Orten, wo unliebsame weibliche Familienmitglieder und ungehorsame Ehefrauen zwangsweise ihr Dasein fristen mussten ohne eigenen Wunsch, einem Kloster und einem Orden anzugehören. Es musste bei Eintritt in ein Kloster auch reichlich Mitgift einfließen. Eine nicht mit irdischen Gütern gesegnete Frau konnte oft gar nicht in ein Kloster eintreten oder höchstens als minder bewertetes Wesen, das dann die niedrigen Arbeiten verichten musste.

Viele Klöster wurden von Adeligen sehr gefördert und blühten unter solcher Zuwendung wirtschaftlich so auf, das sie bis in heutige Tage durch ihre Kunstschätze und ihr reich geschmücktes Bauwerk berühmt sind wie die Stifte Admont, Melk und Seitenstetten.

Als Gegenbewegung zur Verweltlichung und teils auch Sittenverfall und Glaubensabkehr innerhalb vieler Klöster mahnte Franz von Assisi neues Besinnen auf christliche Grundwerte ein und lebte demonstrativ in strengster Armut. Zeitgleich entstand gegen Ende des 12. Jhts. die Klarissinnen-Ordensgemeinschaft. Diese Bettelorden hatten keine eigenen Einkünfte und lebten von der Barmherzigkeit der Bevölkerung und vom Gottvertrauen. Auch hier entstanden weitere Richtungen und Anschauungen, bald in äußerster Stenge, bald in etwas abgemildeter Form. Allen Orden gemeinsam ist aber die Forderung nach dem Streben nach Heiligkeit und das Ablegen von Gelübden, sowohl zeitlich begrenzte und als auch ewige: Armut, zumindest des Einzelnen, nicht des Klosters, Gehorsam und Keuschheit. Wie bei allen Idealbildern scheitert es aber immer wieder an den Meschen, die durch ihre Schwäche diese Ziele zum Wanken bringen oder gar ins Gegenteil verkehren.

Wichtige Aufgabe der Klöster war und ist bis heute noch die Bildung. Klöster waren lange Zeit die Zentren des Wissens überhaupt. Viele Schulen und Internate sind von Klöstern geführt. Auch etliche Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen unterstehen immer noch klösterlicher Führung. In den Gärten vieler Klöster sprießen seit Jahrhunderten Blumen und Heilkräuter. Viel an Heilwissen wurde in Klöstern gesammelt und zum Wohl der Menschen angewendet. Die große Hildegard von Bingen mit ihren wunderbaren Schriften über das Heilen, die Ernährung und über die Weisheit ist hier zu nennen. Sie hat aber auch Gesänge mit eigentümlicher Schönheit komponiert. So war überhaupt ein Kloster reicher Boden für Kunst, Musik und Bildhauerei. Bildung konnte in früheren Zeiten fast ausschließlich in einem Kloster erworben werden. Und so fanden viele den Weg zum klösterlichen Leben über den Wunsch, studieren zu können. Die Kunst des Bierbrauens, Keltern von bestem Wein, Fischzucht, Herstellung von Kräuterschnäpsen und Likören, all dies wurde und wird in Klöstern gepflegt und zur Kultur erhoben.

Ende des 18. Jhdts. wurden viele Klöster Opfer des "Josephinismus". Der Sohn Maria Theresias, Josef II., war Anhänger des "Aufgeklärten Absolutismus" und stellte die Macht des Staates über die kirchliche Verfügungsgewalt, verleibte also auch alle kirchlichen Güter dem Staat ein. Nonnen und Mönche mussten ihre Heimstätten verlassen und verloren dadurch vielfach die Lebens-Orientierung.

Klosterleben in unserer heutigen, modernen Zeit hat sich bis auf wenige Ausnahmen von strenger Klausur und Abgeschiedenheitsstreben nach aussen geöffnet. Es gibt Ordensgemeinschaften, die nicht in Klostermauern leben, sondern mitten unter Bedürftigen und Ausgestoßenen der Gesellschaft, mitten in den Städten und auch aktiv an der allgemeinen Arbeitswelt teilnehmen, in Fabriken und Obdachlosenheimen. Klöster bieten vermehrt Erholungsmöglichkeiten an durch Kurse verschiedenster Art wie Meditation und künstlerisches Arbeiten und sind für viele Stressgeplagte und vom Leben Erschöpfte willkommene Oasen der Ruhe und Entschleunigung, sind Orte der Sinnsuche und der Neuorientierung und Nahrungsquelle für spirituelle Erneuerung.

Auch wenn in den letzen Jahrzehnten in unseren Breiten immer weniger Menschen diese Lebensform wählen, immer mehr Klöster unter mangelndem Zuwachs leiden und wegen Überalterung der dort lebenden Gemeinschaft geschlossen werden müssen, bleiben sie dennoch weiterhin wichtiger Faktor der Abendländischen Kultur und der Christlichen Glaubenswelt.
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