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Linden

Die Linde, botanisch Tilia, ist ein heimischer Laubbaum, der wie kaum ein anderer Baum Geborgenheit und Weichheit ausstrahlt. Doch nicht nur bei uns, sondern überall in den gemäßigten Klimagebieten der Erde, selbst in den Subtropen, kommen Linden vor. Linden können die stattliche Höhe von bis zu 25 Metern erreichen. Der Stammdurchmesser bei sehr alten Linden kann 5 Meter betragen, doch sind diese Methusalems dann sehr oft innen hohl, tragen aber weiterhin mit Würde ihre ausladenden Baumkronen. Der Name Linde leitet sich aus dem Nordgermanischen her und bedeutet so viel wie "binden", denn der Lindenbast wurde für allerlei Holzverbindungen an Gebäuden verwendet.

Es gibt über 40 Lindenarten, in Österreichs Mittelgebirgslagen trifft man jedoch meist die Winterlinde an. Diese Linde zeichnet sich durch ein gut bearbeitbares Holz aus für Möbel und Schnitzarbeiten, bildet eine eher kugelige, mächtige Krone und ihre Blätter sind rund-herzförmig. Die Winterlinde wird auch gerne als  Park- und Alleebaum gepflanzt und bietet den Bienen eine wertvolle Nektarquelle. Lindenblütenhonig ist ein milder, doch sehr aromatischer Honig. Die Sommerlinde gedeiht in den milderen Gebieten Europas, ihr Holz ist jedoch fast ausschließlich als Brennholz geeignet.

Linden können weit über tausend Jahre alt werden und sind somit jener Laubbaum, der das höchste Lebensalter erreichen kann. In vielen Orten oder Städten sind "tausendjährige Linden" zu bewundern. Die älteste Linde Europas kann man in der Schweiz besichtigen, in Linn im Kanton Aargau unweit der Hab(icht)sburg.

Doch nicht nur der Mensch, sondern auch Tiere schätzen die Linde. In Linden hausen Vögel mit ihrem Nachwuchs, Käfer und Ameisen, Eulen nützen hohle Äste als Behausung, Siebenschläfer und Mäuse fühlen sich in Geäst und Wurzelwerk der Linde wohl und selbst der Mensch liebt es sehr sich unter dem Blätterdach einer Linde auszuruhen. "Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum, ich träumt` in seinem Schatten so manchen süßen Traum, ich schnitt in seine Linde so manches liebe Wort" beginnt der Text eines bekannten Volksliedes vom Dichter Wilhelm Müller, welches 1822 von Franz Schubert vertont wurde und endet sehnsuchtsvoll "Nun bin ich manche Stunde entfernt von jenem Ort, und immer hör ich`s rauschen, du fändest Ruhe dort !"

Auch in anderen Volksliedern wird die Linde besungen "wo wir uns finden wohl unter Linden zur Abendzeit" ist ein Ausschnitt aus "Kein schöner Land". In einem Gedicht Heinrich Heines liest man "die Linde blühte, die Nachtigall sang". An vielen Stellen in der Literatur und im Liedgut hat die Linde einen wichtigen Platz, denn sie trägt durch ihre Sanftheit die Poesie schon in sich.

Gerne wurden Linden früher ganz in die Nähe eines Hauses gepflanzt oder waren Mittelpunkt eines Dorfplatzes. Unter Linden wurden Hochzeiten gefeiert, Rat und Gericht gehalten und Urteile vollstreckt. Linden strahlen etwas wundervoll Schützendes und Bergendes aus. Im Frühling erfrischt das helle Grün der Lindenblätter das Gemüt; im Sommer lädt die Linde ein, den  kühlenden Schatten ihres Blätterwerkes zu genießen; im Herbst erstrahlt ihr Blätterwerk in sanftem Gelb und im Winter lässt ihr kahles, doch ästhetisch sehr ansprechend verzweigtes Astwerk den Blick auf den Himmel offen.

Die jungen Blätter der Linde wurden früher gleichermaßen für Mensch und Vieh genutzt. Die zarten Lindenblätter konnten als Gemüse oder Salat verzehrt werden. Außerdem ist die Linde eine richtige Apotheke der Natur. Die Lindenblüten, etwas unscheinbare, doch bei genauerer Betrachtung äußerst bezaubernde hellgrün-gelblichweiße Büschel mit angehefteten Flügelblättern, bergen große Heilkraft in sich. Der Duft der Lindenblüten ist betörend. Wer sich einmal im Juni oder Juli unter einem blühenden Lindenbaum aufgehalten hat, der wird immer wieder danach verlangen. Der Juli hieß fürher der Lindenmonat. Der Aufguss aus den Lindenblüten erwärmt den Körper und wirkt stark schweisstreibend. Dies ist sehr hilfreich bei allen Erkältungskrankheiten und fiebrigen Infekten. Bei Halsschmerzen kann man mit dem Lindenblütenaufguss auch gurgeln oder den heilsamen Dampf inhalieren. Lindenblüten haben auch eine sehr nervenbesänftigende Wirkung und wurden als Beruhignungs- und Schlafmittel genutzt. Wer geistig oder körperlich erschöpft ist, wird von der Lindenblüte wieder gestärkt; sei es als Tee genossen oder auch als entspannendes Lindenblütenbad. Weiters wirkt die Lindenblüte bei Zahnfleischentzündungen, schlecht heilenden Wunden und Verbrennungen. Schönheitsbewusste Frauen schätzten früher die Lindenblütenlotion zur sanften Aufhellung des Teints. Auch bei Bluthochdruck, zur Vorbeugung von Herz-Kreislauferkrankungen, Herzinfarkt und Venenentzündungen, bei Verdauungsbeschwerden und Kopfschmerzen leistet sie gute Dienste.

Die Inhaltsstoffe erklären die umfangreiche Wirkung und den unvergleichlichen Wohlgeschmack des Lindenblütenaufgusses. In den Lindenblüten finden sich z.B. Tanine, Pektin, Schleimstoffe, Apfel- und Weinsäure und ätherische Öle. In der Linden-Rinde kommt sogar Vanillin vor, die Blätter beinhalten etliche Zuckerarten und auch Karotin.

Eine Tasse Lindenblütentee ist ein Stück Kindheit und erinnert an liebevolles Umsorgtwerden und mütterliche Zuwendung. Die Linde selbst ist wie ein Symbol an Mütterlichkeit und Fürsorge, hat sie doch weiche, herzförmige Blätter, die mit ihrer flaumbesetzten Unterseite an das Streicheln der Mutterhände erinnern. Schon bei den Germanen und Kelten galt die Linde als weibliches Wesen und wurde nach Beendigung von Kriegen oder nach überstandenen Epidemien als Friedensbaum gepflanzt. Den Germanen und Slawen war die Linde heilig. Sie war dem Mond zugeordnet und in ihr wohnte Freya, die Göttin des Glücks. In der Sage vom Drachentöter Siegfried wird beschrieben, wie ein herabfallendes Lindenblatt die einzige verwundbare Stelle am Körper des Helden verursachte, denn dort konnte das Drachenblut nicht schutzbringend an seine Haut dringen.

Im Christentum wurde die Linde zum Baum Mariens. Der Hl. Bonifatius ließ in diesem Sinne viele Lindenbäume an ehemalige Kultplätze der Kelten und Germanen pflanzen. Viele Kapellen und Bildstöcke schmiegen sich malerisch an eine Linde.

Im Baumkreis wird allen, die zwischen dem 13. und dem 22. September geboren sind, die Linde als Lebensbaum zugeordnet. Ihr Charakter soll herzlich sein, ihre Ausstrahlung der Liebenswürdigkeit des Lindenbaumes gleichen. Ihre Umwelt prüfen sie mit kritisch-distanziertem Blick. Leider werden der "Linde" auch Eifersucht und Bequemlichkeit nachgesagt, doch durch ihr sanftes Wesen und ihre Liebenswürdigkeit werden diese charakterlichen Schwächen gut ausgeglichen.

In der tschechischen Republik ist die Linde zum Nationalbaum erklärt worden, und über 800 europäische Orte verdanken der Linde ihren Namen, sowie der Stadtteil Lindenau in Leipzig. Auch bäuerliche Gehöfte und Siedlungen wurden danach benannt. Viele Mädchen werden nach der Linde benannt: Linda, Heidelinde, Rosalinde, Adelinde oder Sieglinde. Sogar im täglichen Sprachgebrauch hat die Linde Einzug gehalten in der Bedeutung von mild, wohltuend, fein (linde Lüfte, linde Haut, lindern, Linderung).

So begleitet dieser Baum durch die Jahrtausende, durch die Kulturen und durch das Leben - Grund genug, sich wieder einmal an den starken Stamm einer Linde zu lehnen und die sanfte Kraft zu spüren, die sie ausstrahlt.
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