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Nüsse

Nüsse zählen zu den wertvollsten Energielieferanten für Mensch und Tier, die die Natur zu bieten hat. Schon in Überresten jungsteinzeitlicher Siedlungen fand man z.B Haselnussschalen. Heute noch sind Nüsse unverzichtbar in der menschlichen Ernährung. In der Advent- und Weihnachtszeit ("Nikolaussackerl") gehören Nüsse, besonders die Kastanien, unbedingt dazu. Nusskipferl, Haselnussmakronen, Nussstollen, Vanillekipferl, überall sind Nüsse fester Bestandteil der köstlichen Rezepte, die uns von Kindesbeinen an als Vorweihnachtsleckereien begleiten.

Gemeinsam ist allen Nussarten ein hoher Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Spurenelementen und vom Organismus gut verwertbares pflanzliches Eiweiß. Bis auf die Kastanie, die botanisch auch zu den Nüssen gezählt wird und die vorwiegend aus Stärke etwa 80 % aufgebaut ist, überwiegt bei allen Nussarten der Fettanteil mit bis zu 75 %. Die Inhaltsstoffe der Nüsse, hauptsächlich die Aminosäure Arginin, haben entzündungshemmende Wirkungen, die sich besonders auf die Blutgefäße und damit auch das Herz beziehen. Daraus folgt ein vorbeugender Effekt gegen Herzinfarkt und Arteriosklerose. Dies wird dazu noch wegen der cholesterinsenkenden Eigenschaften der Nüsse gefördert. Auch das Risiko für Altersdiabetes soll durch den regelmäßigen Verzehr von Nüssen herabgesetzt sein.

Weil die Nüsse aber doch sehr fett- und damit energiehältig sind, liegt die empfohlene Tagesmenge an Nüssen bei etwa einer Handvoll. Wie bei allen gesundheitsfördernden Nahrungsmitteln und Heilmitteln gilt auch hier, alles mit Maß und Ziel. Leider sind auch viele Menschen gegen manche Nüsse allergisch. Die Reaktionen auf kleinste Nussmengen besonders Haselnuss und Erdnuss können einen allergischen und somit akut lebensgefählichen Schockzustand auslösen. Jede kleinste Nussmenge muß daher von Betroffenen kosequent vermieden werden. Laut Lebensmittelgesetz muß daher auch der Hinweis auf möglichen Nussbestandteil deklariert werden.

Eine weitere Gefahr für die Gesundheit stellt ein möglicher und nicht immer geschmacklich feststellbarer Schimmelpilzbefall dar. Aflatoxine sind krebserregend und kommen besonders bei gemahlenen Nüssen vor, die schon fertig verpackt in den Handel kommen. Es wird daher empfohlen, Nüsse am besten frisch und unverfälscht ohne Röstung oder Salzzufügung zu genießen. Bei den naturbelassenen Nüssen kann man durch Aussehen und Geschmack die ungenießbaren und gesundheitsschädlichen besser aussortieren. Auch der Vitamingehalt ist natürlich bei Frischnüssen höher. Nüsse beinhalten besonders viele Vitamine der B-Gruppe und das wertvolle, antioxidativ wirkende Vitamin E.

Zu den echten Nüssen zählen die auch im mitteleuropäischen Raum gedeihende Haselnuss, die Bucheckern, die Eicheln, die Walnuss und die bereits erwähnte Kastanie. Exotische Nussarten sind unter anderem die Macadamianuss und die Wassernuss. Botanisch gesehen zählen sogar Erdbeere und Litschi zu den Nüssen. Andere ölhaltige Kerne, die den Namen Nuss tragen, werden jedoch anderen Pflanzengruppen zugerechnet, wie die Erdnuss, die zu den Hülsenfrüchten gehört. Dann noch die Kokosnuss, die Pistazie, die Cashew, die Para- und auch die Muskatnuss und die Mandeln. Doch sind auch diese Köstlichkeiten in ihren Inhaltsstoffen und in ihrer Verwendung durchaus den echten Nüssen vergleichbar.

Seit der Steinzeit, als der Mensch als Jäger und Sammler unterwegs war, werden Nüsse aller Art als leicht zu sammelndes und auch aufzubewahrendes Lebensmittel geschätzt. Die einzige Schwierigkeit ist die oft sehr harte Ummantelung des wunderbar schmeckenden Innenlebens der Nüsse.

Auch bei Menschen sagt man oft: "Der oder die ist eine harte Nuss!" Auch "harte Schale, weicher Kern"  wird in einem Sprichwort festgehalten. Doch wie bei den Nüssen, wo nicht hinter jeder harten, abweisenden Schale ein guter und genießbarer Kern steckt - das Innere kann auch vertrocknet, verfault oder schimmelig sein - versteckt sich auch bei den menschlichen "hartschaligen Exemplaren" leider nicht immer ein wertvoller und "genießbarer" Charakter.

Das mühsame Aufklopfen der holzigen, oft steinharten Schalen war meist Frauen- und Kinderarbeit. Die Schalen konnten dann noch als willkommenes Heizmaterial weiterverwendet werden. Auf das Knacken und Aufbeissen von Nüssen haben sich manche Tiere richtiggehend spezialisiert. Nagetiere wie Eichhörnchen, Siebenschläfer, Mäuse, aber auch Vögel wie der Eichel- und Tannenhäher und Krähen haben Fähigkeiten entwickelt, an das Innenleben von Nüssen und nussähnlichen Samen in Zapfen zu kommen. Alle diese Tiere legen auch Wintervorräte an und verstecken diese an bis zu mehreren tausend Orten (z.B. in Höhlungen unter Wurzeln, in Erdlöchern, in Bäumen und in Baum- und Felsritzen). Dass dabei so manches Lager vergessen wird, kann man sich gut vorstellen. Auf diese Weise werden die eifrigen Sammler gleichzeitig zu Landschaftsgärtnern und Pflanzern von Bäumen.

Nussbäume sind nicht nur Lieferanten der herrlichen Nüsse, sie prägen auch das Landschaftsbild. Fast alle Teile der Nussbäume und Sträucher sind heilkräftig und haben seit alters her einen festen Platz in der Volksmedizin. An dieser Stelle sollen deshalb zwei der häufigsten heimischen Nussarten näher betrachtet werden.

So wird der wärmeliebende und etwas frostempfindliche, ursprünglich aus Südostasien stammende Walnussbaum (Julans regia, erreichbare Höhe bis zu 20 Metern) wegen des Gerbstoffgehaltes seiner Blätter und Rinde als Mittel gegen Durchfall geschätzt. Der Aufguss aus den Blättern wurde auch als Kur gegen Altersdiabetes getrunken oder als Blutreinigungstee verwendet. Allgemein gesagt, wirkt der Walnussbaum auch die Blüten und die grünen Schalen entzündungshemmend, zusammenziehend, blutreinigend und stärkend. Die Rinde des Nussbaumes spielte in der Behandlung von Ikterus (Gelbsucht) eine Rolle. Bereits der griechische Arzt Hippokrates lobte den Walnussbaum. In der Antike galt in Griechenland galt die Walnuss als Götterspeise. Die Römer schätzten ihn so, dass sie ihn sogar dem Jupiter weihten. Bei den Chinesen hingegen glaubte man an die Wirkung zur Potenzsteigerung.

Genommen werden auch unreife grüne Walnüsse mit Vorliebe zur Likörbereitung. Diese Nuss-Spezialität wird besonders in Frankreich geliebt. Dort war es auch lange Zeit Brauch, dass Hochzeitspaare in der Umgebung ihres Wohnortes einen Walnussbaum pflanzen mussten. Ins Feuer geworfen, dienten die Walnüsse auch als Liebesorakel. Aus Walnüssen (der Name kommt übrigens von "Walsche Nuss", also der Nuss, die aus dem italienischen, südlichen Raum kommt) wird durch Kaltpressung ein wertvolles Öl gewonnen, das zu Salaten oder Rohkostzubereitungen köstlich schmeckt. Allen Bäckereien geben Walnüsse einen unverwechselbaren, kräftig-nussigen Geschmack und sie sollen dazu noch die Leistungskraft des Gehirns steigern, wie auch der Kern der Walnuss selbst aussieht wie ein Gehirn im Miniformat.

Abkochungen der grünen Walnüsse wurden früher auch zum Färben und Beizen benutzt. Zu den Walnüssen werden auch die in Amerika beheimatete "Schwarze Walnuss", die vor allem für die Fertigung von Möbeln wertvolles Holz liefert, die Pekannuss und die Butternuss gezählt. In Europa wird auch das Holz des Walnussbaumes für Tischler- und Drechselarbeiten, aber auch als Schaftholz bei Gewehren geschätzt. Es weist eine ausdrucksstarke Maserung und eine warme, rötlichbraune Farbe auf. Walnussbäume wurden wegen ihres ausgeprägten Duftes der Blätter, der Insekten vertreibt und unangenehme Gerüche z.B. eines Misthaufens überdeckt, gerne in unmittelbarer Nähe der Häuser gepflanzt. Etliche Ortschaften und Gutsnamen, aber auch Familiennamen weisen darauf hin, "Nussdorf", "Nussmoar", "Nussbaumer".

Im keltischen Baumkreis wird der Walnussbaum den Menschen zugeordet, die zwischen 24. Oktober und 11. November geboren sind. Als Eigenschaften werden ihnen Leidenschaftlichkeit, Spontanität und Kompromisslosigkeit zugeordnet. Auch sollen Walnussbaum-Menschen eher schwierig sein.

Der Haselstrauch prägt mit seiner Wuchshöhe von 2 - 6 m die Landschaften der mittleren bis tieferen Lagen der gemäßigten Zonen und begrenzt gerne Äcker und Waldränder. Als sich nach der Eiszeit allmählich wieder pflanzlicher Bewuchs einstellte, zählte der Haselstrauch neben der Eiche zu den Pionierbäumen. Im Frühling bieten die gelb stäubenden länglichen Kätzchen des heimischen Haselnussstrauches reichlich Bienenfutter, im Herbst kleine wohlschmeckende Nüsse. Gezüchtete Formen tragen bis dreimal so große Nüsse und werden vorwiegend in der Türkei und in Kalifornien gepflanzt. Die Haselnuss wird für alle Arten von Gebäck und Süßwaren verwendet und entwickelt ihr typisches Aroma durch schonende Röstung der Kerne besonders intensiv.

Auch die Haselnuss wird bereits bei den Ärzten und Heilkundigen der Antike erwähnt. Hildegard von Bingen empfahl den Genuss von Haselnüssen sogar bei Impotenz. In späteren Jahrhunderten wurde die Haselnuss gegen Steinleiden und Nierenerkrankungen und als stärkendes Mittel gegen Blutarmut eingesetzt. Die Volksmedizin unserer Tage nimmt die Haselnussblätter zu einem fiebersenkenden Aufguss bei Erkältungskrankheiten und grippalen Infekten. Wer von Schweißfüßen gequält wurde, dem wurde empfohlen, frische Haselnussblätter in die Schuhe zu legen. Ähnlich dem Walnussöl soll auch das Öl aus der Haselnuss bei Wurmbefall hilfreich sein. Im Volksglauben galt, dass nach nussreichen Jahren auch die Fruchtbarkeit der Menschen erhöht sei. Nüsse waren daher seit jeher Symbole für Fruchtbarkeit, Erotik, Schönheit und Kraft und hatten auch als Grabbeigabe Bedeutung.

Wie auch bereits die Kelten, hier zählte die Haselnuss zu den 7 heiligen Bäumen und wurde in Hainen angepflanzt, nahmen auch Paracelsus und Hildegard von Bingen an, dass Bäume Seelenverwandschaft mit den Menschen haben. Haselnussmenschen, im Zeitraum vom 22. März bis 31. April Geborene, stehen für das Aussergewöhnliche. Sie sollen verständnisvoll, gerecht, ehrlich, jedoch auf Grund ihrer Extravaganz etwas kompliziert sein.

Die sehr biegsamen jungen Zweige des Haselnussstrauches werden in der Radiästhesie zum Aufspüren von Strahlungen und Wasseradern als Wünschelruten eingesetzt. Das Holz der dickeren Stämme wurde in heisses Wasser gelegt, fein längs gespalten und dann zu haltbaren Körben geflochten. Meterlange gleichmäßige Haselstämme werden als Bergstöcke von Jägern und und Berggehern geschätzt.

"Schwarzbraun ist die Haselnuss" heisst es in einem Volkslied. Das Bechstein-Märchen "Das Nusszweiglein" erzählt von der Bescheidenheit der jüngsten Tochter eines Kaufmannes, die trotz schweren Schicksals das Glück findet. Die Geschichte vom "Nussknacker" wurde von Pjotr Illitsch Tschaikowski vertont und als Ballett aufgeführt. Berühmt geworden sind die dekorativen bemalten Holznussknacker aus dem Erzgebirge, die als Sammelobjekte begehrt sind. Es gibt dort sogar ein Nussknackermuseum mit über 5000 verschiedenen Exemplaren. Dazu sei allen Nussliebhabern abschließend noch der Ausspruch Goethes ans Herz gelegt: "Gott gibt die Nüsse, aber er knackt sie nicht auf."
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