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Pilze

Die Pilze, geheimnisvoll sind sie, ihre Herkunft nicht eindeutig geklärt, beinahe ein Mittelwesen zwischen Tier und Pflanze, den Geißeltierchen und niederen Mehrzellern näher verwandt als dem "üblichen Grünzeug". Die Zellen sind teilweise aus Chitin wie bei den Insekten aufgebaut, nicht aus Zellulose, wie bei den Pflanzen. Und es gibt sie wahrscheinlich schon seit über Tausend Millionen Jahren !

Ihr Stoffwechsel ist nicht auf Photosynthese ausgelegt, sie besitzen kein Blattgrün (Chlorophyll) um Kohlendioxid und Wasser mithilfe des Sonnenlichtes in Energie umzuwandeln. Pilze sind auf andere Pflanzen angewiesen, sie ernähren sich von organischen Stoffen, die entweder durch Abbauprozesse entstehen oder holen sich Fertignahrung aus lebenden Pflanzen. Damit übernehmen die Pilze auch eine wichtige Funktion in der Natur. Durch ihre Enzyme können sie Altholz oft gemeinsam mit Bakterien zu Humus zerlegen.

Der Teil eines Pilzes, der als Fruchtkörper oberirdisch sichtbar erscheint, ist immer nur ein kleiner Teil des Lebewesens "Pilz". Der Hauptteil befindet sich als Myzel, als Pilzgeflecht unterirdisch, dem Auge verborgen. Dieser Organismus im Untergrund kann sich in Ausnahmefällen sogar über mehrere Kilometer erstrecken. Die einzelnen Fruchtkörper solchen unterirdisch kreisförmig verlaufenden Geflechtes sind als Hexenkreis oder Feenkreis bekannt geworden und ebenfalls oberirdische Erscheinungen ein und desselben Pilzwesens. Dieses kreisförmige Erscheinen führte in den Jahrhunderten, wo der Aberglauben noch stärker war als das Wissen dazu, dass Pilze dem Bösen, den Hexen und Zauberern zugewiesen wurden. Auch das phosphorizierende Leuchten, das einige Arten so wie der Hallimasch in finsteren Nächten umgibt, trug dazu bei.

Heute wird die wissenschaftliche Forschung über die Eigenschaften der Pilze in allen Variationen vorangetrieben, und es werden immer neue Erkenntnisse daraus gewonnen. Viele Forschungsergennisse bestätigen auch bereits empirisch erworbenes Wissen oder ergänzen es. Vieles davon ist für die Medizin bedeutsam.

Viele Pflanzen können auch nur in Gemeinsamkeit mit bestimmten Pilzen gedeihen. Daraus entsteht eine Symbiose, einer profitiert vom anderen. Gleichermaßen gibt es pflanzenzerstörende Arten wie solche die bei Befall Krankheiten hervorrufen (Mutterkorn auf Getreide, Mehltau auf rosen, Pilze auf Obstsorten. und weitere tausende pathogene Formen). Es gibt unzählige Arten von mikroskopisch kleinsten Pilzen wie Schimmelpilze, Hefepilze bis zum Riesenbovist und Korallenpilzarten, die weit über 50 cm groß werden können. Genau so unterschiedlich, wie ihr Erscheinungsbild ist, sind auch ihre Eigenschaften. Sie können essbar sein (Pfifferling, Steinpilz, Morchel ...) oder auch tödlich giftig (Knollenblätterpilz, Pantherpilz) mit allen Abstufungen dazwischen. Bei allen essbaren Arten gilt so frisch wie möglich in einwandfeiem Zustand ernten, luftig transportieren, möglichst rasch verarbeiten und nicht öfter als einmal wärmen. Pilze sind sehr eiweißhältig und dadurch auch leicht verderblich. Durch Missachten dieser Regeln kann es auch zu Vergiftungserscheinungen kommen, die durch das Zersetzen des Pilzeiweißes hervorgerufen werden und nicht durch etwaige Eigengifte des Pilzes.

Dabei ist natürlich Voraussetzung, giftige von essbaren Arten unterscheiden zu können, denn es droht bei vielen Pilzen tödliche Verwechslungsgefahr wie beim Knollenblätterpilz und Champignons. Das wurde schon vielen Pilzsammlern zum Verhängnis, bot aber auch Giftmördern willkommene Gelegenheit, diese oft wohlschmeckenden, gefährlichen Doppelgänger als todbringendes Instrument einzusetzen. Pilzvergiftungen äußern sich meist durch akute Magen-Darmbeschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall aber auch durch verzögerte, nicht gleich spürbare Langzeitschäden, die vor allem die Leber betreffen. Hier kann auch der gemeinsame Genuss von Alkohol in Verbindung mit Pilzgerichten diese Wirkung bei ansonsten ungiftigen Pilzen hervorrufen (junge Schopftintlinge).

Das Sammeln von Speisepilzen ist in vielen Wäldern nur mit Sammelerlaubnis gestattet, in anderen Gebieten unterliegt die Sammelmenge pro Person und Tag einer Limitierung. Dadurch soll eine Artendezimierung verhindert werden, denn Pilze sind ein wichtiges Element zum Gedeihen des Waldes. Wichtig ist es auch, selbst ungenießbare und giftige Pilze nicht zu zerstören, auch sie haben ihre Aufgaben innerhalb ihres Lebensraumes.

Früher ging man davon aus, dass Pilze, die von Tieren gefressen werden, ungiftig seien. Speisepilze, die neben Giftpilzen wachsen, ebenso giftig sind wie jene, die bei der Verarbeitung blau oder schwärzlich anlaufen. Diese Vermutungen haben sich alle als irrig herausgestellt. Es ist wie bei den Menschen, man sieht nicht auf den ersten Blick, wer zu den Guten und wer zu den Bösen zu zählen ist. Doch Menschenkenntnis und Pilzkenntnis muß erst langsam erworben werden und manche lernen es nie.

Bei den Schimmelpilzen unterscheidet man krankheitserregende Arten (Soor, aflatoxinbildende Schimmelpilze in Lebensmitteln, die krebserregend sein können) und sehr nützliche wie die Backhefe, Pilze für die Penicillingewinnung oder auch Edelschimmel, der in der Käseherstellung, bei der Salamireifung, oder auch im Weinanbau eine große Rolle spielt.

Pilze können auch halluzinogen wirken und fanden im Schamanismus und bei spirituellen Handlungen Verwendung. Als Rauschdroge, in der Wirkung dem LSD ähnlich, nur sanfter, werden sie oft experimentell konsumiert . Der muscarinhältige Fliegenpilz. taucht dabei in vielen alten Kulturen auf, wird bei den Kelten ebenso erwähnt wie bei Völkern der Mongolei und Chinas. Nachdem aber die Dosis durch starke Schwankungen des Wirkstoffes nicht einschätzbar ist, werden dabei unliebsame Nebenwirkungen und irreversible Gesundheitsschädigungen riskiert wie das Auslösen von Psychosen und Leberschäden. In der Homöopathie wird er in Verschüttelungen mit hoher Potenz eingesetzt. Die einzige wirklich ungefährliche Art, den Fliegenpilz zu gebrauchen, ist als Glücksbringer zu Silvester.

Diesem Pilz wurden positive Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit nachgesagt, und er galt als glückverheissend. Die Redensart , ob man etwa "närrische Schwammerl" gegessen hätte, wenn man sich eigenartig benimmt, weist vermutlich auch auf längst verdrängtes Wissen um die psychogenen Eigenschaften mancher Pilze hin.

Eine Gruppe von Pilzen wird auch als Heilpilze eingesetzt, so in der Chinesischen Medizin der Shiitakepilz, in unseren Breiten unter anderem der Zunderschwamm, der Hallimasch und der Schopftintling. Der aus dem Amazonas stammende Götterpilz, der zudem noch angenehm nach Mandeln schmeckt und ein hervorragender Speisepilz ist, wird seit kurzem auch bei uns als Kulturpilz für medizinische Zwecke und Forschung gezüchtet. Die Verwendung von Pilzen zu Heilzwecken hat im asiatischen Raum jahrtausendealte Tradition, denn dort waren Pilze den Göttern geweiht. Im abendländischen Raum wurde altes Wissen darüber nach der Christianisierung für lange Zeit verdrängt und geriet beinahe in Vergessenheit. Viele dieser Heilpilze enthalten Vitamine und Spurenelemente, die in Pflanzen nicht vorkommen (Vit. B-Arten). Von den Speisepilzen lassen sich interessanterweise nur sehr wenige kultivieren. Auch das Nachstellen scheinbar idealer Lebensbedingungen, das sorgfältige Impfen vorbereiteter Bodenballen führt nur bei einigen wenigen Arten zum gewünschten Erfolg, z.B.Champignons und Austernpilze.

Pilze sind auch in der basischen Ernährung ein geschätztes Nahrungsmittel. Diese basischen Lebensmittel erzeugen unter anderem ein gesundes Darmklima und verhindern krankmachenden Pilzbefall des Darmes. Hier kann also ein Pilz gegen Pilze helfen. Die Pilze, diese vielgesichtigen, faszinierenden Mitbewohner unseres gesamten Lebensraumes sind unverzichtbare Bereicherung, tödliche Gefahr und wunderschön anzuschauende Zier unserer Wälder.
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