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Poesie

Die Poesie bereichert unsere Wirklichkeit, oder ist sie die eigentliche, tiefere Wirklichkeit ? Denn überall verbirgt sich Poesie. Sei es im Erblühen einer Rose oder in den Zügen eines geliebten Menschen. Der Wind singt Poesie, das Wasser flüstert davon und in wortloser Poesie steigt die Sonne im Morgenrot empor. Man muß die Poesie hinter den Dingen allerdings erkennen. Das ist eine Gabe, die nicht jeder besitzt. Wird sie aber offenbar, so bereichert Poesie das Leben um eine weitere Dimension, macht es lebenswerter, staunenswerter, erfüllter.
Wird Poesie dann in Worte gefasst, spiegelt sie das Wesen ihres Schöpfers wieder, kann Offenbarung seiner innersten Gedanken- und Gefühlswelt sein oder aber nur oberflächliches Geplänkel, das einen bestimmten Zweck erfüllt (gereimte Komplimente, Lobeshymnen), wie es bei "Auftragspoesie" der Fall ist.

Wie oft wurde die Poesie richtiggehend zweckentfemdet und missbraucht, um Kriegsherren und Könige für etwas zu preisen, das eigentlich ein Verbrechen war und keine Ruhmestaten. Wie viele Hofpoeten verdienten sich ihr Brot mit Schmeicheleien und Schönfärbereien, mit Lügen gekonnt im Versmaß artikuliert.

Wahre Poeten ließen sich nicht zu so etwas herabwürdigen und fristeten ihr kümmerliches Dasein lieber in einem tristen Zimmer. Das berühmte Spitzweg-Bild "Der arme Poet" zeigt so einen bedauernswerten Idealisten oder vielleicht doch einen, dem das Wollen näher war als das Können und dem deshalb der Erfolg verwehrt blieb ?

Wie bei vielen anderen Künstlern aus den verschiedensten Bereichen (Komponisten, Maler, Bildhauer) wurde die Qualität ihres Schaffens oftmals erst nach ihren Tod gewürdigt oder zu Lebzeiten von ihrer Umwelt einfach nicht verstanden, weil die Zeit für diese bestimmte Art ihrer Poesie vielleicht noch nicht reif war oder weil sie die Wahrheit nicht ertragen konnten, die ihnen solcherart gesagt wurde.

Männer, die sich der Poesie widmen werden entweder gewürdigt und bewundert oder als Weichlinge abgetan. Frauen billigt man Poesie eher zu, doch der Ruhm wächst meist den erfolgreichen männlichen Poeten zu. Viele Schriftsteller, die sich rein oder unter anderem der Poesie ver"schrieben" haben, standen in der Gunst der Damenwelt und sonnten sich unter den Huldigungen ihrer glühenden Anhänger(-innen).

Die Melodie der Sprache, ob niedergeschrieben, mündlich vorgetragen oder gesungen, ist das Gestaltungsmittel der Poesie. Versmaß, Wortwahl, Sprache und Themenwahl bestimmen den Grundton und die Aussage eines poetischen Werkes. Das Wort "Poesie" bedeutet "Erschaffung". Bereits Vorhandenes wird in der Sprache neu erschaffen, manchmal erst sichtbar gemacht und verdeutlicht. Gelungene Poesie ist ehrlich, wenn sie auch von Umschreibungen und Wortbildern lebt. Poesie kann sich in nüchterner Sprache, in kurzen, aneinandergereihten Wortfetzen oder aber in langatmigen und blumigen Schnörkeln zeigen. Ungebundene Lyrik ist Poesie und Balladen,  wenige Worte, gut gewählt, sind oftmals poetischer als lange Gedichte.

Jedes Volk, jedes Zeitalter hat seine eigene Poesie mit den Unterschieden in der persönlichen Ausdruckskraft und Eigenheit ihrer jeweiligen Verfasser. Einige der wichtigsten Poeten waren Aristoteles, Horaz, Robert Burns, Christian Morgenstern. Doch gab es immer wieder auch hochgeachtete Poetinnen wie Sappho, Mechthild von Magdeburg, Annette von Droste Hülshoff.

So vielfältig wie ihre Ausdrucksmöglichkeiten sind, sind auch die Themen, die sich die Poesie erwählt. Mythische, religiöse Hymnen über Kämpfe und Siege, über Treue, Trauer, Tod, Freundschaft, Natur und immer, immer wieder über die Liebe. Es gibt nichts, was die Poesie nicht ausdrücken könnte, nichts ist zu gering, nichts zu groß und zu erhaben.

Die Hochblüte der europäischen Liebespoesie war an den Höfen des Mittelalters zu finden. Minnesänger, die bekanntesten war wohl Walther von der Vogelweide und Neidhart von Reuental, verfassten unendlich lange, mit Musik unterlegte Verse über die hochverehrten Burgfrauen, trugen aber auch alle möglichen Ereignisse in poetische Form gebracht als "wandelnde Nachrichtenübermittler" auf den Burgen. Später folgten aus diesen Wurzeln die Meistersinger von Nürnberg und in Österreich die von Steyr.

Poesie wird wesentlich von der gewählten Sprache beeinflusst. Es macht einen großen Unterschied, ob ein Gedicht nun in der Hochsprache, in der Umgangssprache oder im Dialekt verfasst wird. Wer im Alltag seinen Heimatdialekt verwendet, wird seine innersten Gefühle wohl am besten in dieser unmittelbar vom Herzen kommenden Sprache vermitteln können. Das Publikum, das diese Poesie liest oder hört, muß allerdings ebenso in dieser Sprache zu Hause sein, sonst geht der Inhalt unverstanden an ihm vorbei. Wird Poesie in eine andere Sprache übertragen, kann sie oft ihre Seele, ihre Strahlkraft einbüßen. Wer Poesie also in eine Fremdsprache überträgt, muß ein großes Feingefühl für die Nuancen dieser beiden Sprachen besitzen, um das Wagnis einer gelungenen Übersetzung zu bestehen.

Es gibt die Zweckpoesie, die aus aneinandergefügten Worten in "Gereimtheiten" und "Ungereimtheiten" besteht - und zu Anlässen wie Geburtstagen und Jubiläen verfasst werden. Hauptsache, es reimt sich !

Poesie für Kinder ist wieder eine ganz eigene Kategorie. Da gibt es lustige Verse und Lieder, Schüttelreime, Abzählreime und Trostgedichte und Poesie, die tiefer geht, und bereits Kinderseelen im Innersten berühren kann. Wie gerne lassen sich Volksschüler ins Poesiealbum etwas einschreiben.

Die Poesie der Antike war im Aufbau sehr streng geregelt, die Inhalte mussten sich ebenfalls nach Vorgaben richten. Poesie drehte sich um die Götterwelt, um das Mystische und Geheimnisvolle oder um den Ruhm der Feldherren und Könige. Im Geheimen blühte aber immer schon eine besondere Art, das Schmähgedicht, das entweder auf Personen oder auf politische Missstände zielte. Poesie als Notwehr eines mundtot gemachten Volkes, das zieht sich über die Jahrhunderte herauf und betrifft auch Politik und Kirche. Fanden solche Ergüsse zuerst noch auf mündlichem Weg ihre Verbreitung, wurden sie nach Aufkommen der Druckereien auf Zetteln eifrigst verteilt. Sich derart von Unterdrückung zu Luft zu machen, konnten auch noch so strenge Strafen nicht verhindern.

Asiatische Völker haben ein besonderes Talent für aussagekräftige und wunderschöne Poesie, die sich um Weisheiten oder um die Schönheit der Natur rankt. Alle orientalischen Völker, aber auch die indigenen Völker Amerikas haben einen tiefen inneren Bezug zur Poesie,  was sich in ihrer blumigen Alltags-Sprache ausdrückt.

Poesie umspinnt den Geist mit schillernden Fäden, trägt ihn dorthin, wohin er sich ohne die begleitenden und bahnenden Worte vielleicht nie zu gehen wagte und eröffnet so neue Pespektiven.
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