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Poesie der Blumen

"Sag`s durch die Blume" lautet ein Werbespruch der Floristen. Die Gepflogenheit, etwas "durch die Blume zu sagen" ist jedoch viel älter als diese Aussage. Es ist oft viel eleganter und auch dezenter, Zuneigung, Wertschätzung, Anerkennung, Anteilnahme, aber auch Zurückweisung und Ablehnung mit Blumenarrangements zu vermitteln. Hier sprechen Blumenfarben ebenso beredt wie Blumensorten. Wer sich zu bestimmten Blumen und Farben besonders hingezogen fühlt, spürt auch dahinter eine Aussage, will in diesen Naturschönheiten unbewusst eine seelische Entsprechung finden.

Seit Ende des 18. Jahrhunderts gelangte die Tradition verschlüsselter Blumensprache aus den Harems des Morgenlandes nach Europa. In Büchern kann man nachlesen, welche Blumen in bestimmten Farben und Anordnungen welche Bedeutung haben. In der Zeit der Romantik begeisterte diese Form der nonverbalen Kommunikation die höheren Kreise der Gesellschaft. Man konnte bedeutungsschwere Botschaften übermitteln, ohne ein einziges Wort sagen zu müssen. Heute ist diese Wissen zum Großteil in Vergessenheit geraten. Nur wenige Blumen tragen die Aussage schon im Namen so wie das Vergissmeinnicht oder das "Rühr-mich-nicht-an" ( Mimose). Dass rote Rosen als Liebesgeständnis gelten, ist auch noch gegenwärtig, doch wer weiß schon, dass ausgerechnet die giftige Eibe als ewiger Liebesschwur gilt? Oder der blaue Enzian als Kompliment für überragende Schönheit? Wer sich über zu große Anhänglichkeit beschweren will, kann Kletten schenken - auch naheliegend. Es ist ein umfangreicher Katalog an Feinheiten, die die Blumenpoesie birgt. Wer sich aus Ahnungslosigkeit in der Komposition seines Blumengebindes vertut, kann bei Kundigen große Verstimmung oder zumindest Verwirrung stiften. So galten weiße Blumen in der Generation unserer Großeltern meist als Friedhofs-Blumen, ebenso Blüten wie Chrysanrthemen, Astern, Callas, Lilien. Doch wurden Callas vor ca. 60 Jahren besonders gerne in Brautgebinden verarbeitet. Dort hatten sie die Bedeutung von Liebe über den Tod hinaus.

Sogar politische Parteien haben sich der Blumensprache bemächtigt wie die rote Nelke der Sozialisten. Blumen sind typisches Kennzeichen eines Landes (Japans Kirschblüte, Päonien in China, das Edelweiß in den Alpenländern, das Weidenröschen in Kanada, die violette Orchidee in Thailand oder die seltene Wulfenia Kärntens). In tropischen Ländern ist es auch üblich, Gäste mit Ketten aus Blumen zu empfangen. Blumen werden gestreut bei Hochzeiten und bei religiösen Prozessionen. Blumen bezaubern in Gestalt und Duft und gerade auch Blumendüfte in Form von Parfüms etc. sagen viel über die Persönlichkeit des Menschen aus. Die Tradition, Duftstoffe aus Blumen und Pflanzen zu isolieren und als mehr oder minder angenehme persönliche Auraverstärkung zu verwenden, reicht Jahrtausende zurück.

Ganze Talschaften waren und sind berühmt für bestimmte Blumenarten, die dort besonders gut gedeihen und speziell für die Parfumgewinnung dort angebaut werden. Die Provence atmet den Duft des Lavendels, ertrinkt förmlich in lavendelblauem Duftrausch und Lilatönen aller Schattierungen. Da gibt es Täler und Landstriche voller Rosen und Lilien, Jasmin und Nelken, es schmerzt, wenn man dann zusehen muß, wie diese duftenden, blühenden Herrlichkeiten von einem Tag auf den anderen abgeerntet werden. Es ist, als würde die Seele, das Wesen, die Quintessenz eines Ortes hinweggerafft werden, als hätte der Schnitter Tod selbst sie geerntet.

So wie das Ende eines Sommers traurig stimmt, wenn alles blühende Leben sich dem Ende zuneigt, kann auch das Verwelken von Blumen, die von einem lieben Menschen geschenkt wurden, wehmütig stimmen. Kurz ist das Leben einer Blume, wer sie durch Trocknen konservieren will, behält immer nur einen schwachen Abglanz der Frischblüte zurück, eine leere Hülle, eine melancholisch stimmende Erinnerung an längst, ein morbides Zerrbild, das  früher oder später dem sicheren Zerfall preisgegeben ist. Auch die menschliche Schönheit wird seit Alters her mit welkenden Blumen verglichen und auch hier hilft kein Konservieren, kein künstliches Nachfärben, das Verblühen der äußeren Schönheit kann nicht auf Dauer aufgehalten werden.

Vielleicht gaben Eltern ihren Kindern aus dem Wunsch heraus, dass die Schönheit der Blumen auf den Menschen übertragbar sind, die Namen Iris, Rosa, Erika, Jasmin oder Florian?

Es sind auch Blumen, die uns bei Feiern und Zeremonien aller Art unverzichtbar sind. Welche Braut würde sich wohl ohne Blumenstrauß zeigen wollen, ohne Blumen im Haar, ohne Blüten als festlichen Raumschmuck, als unvergleichlichen Ausdruck von Freude ? Keine Trauerfeier, die ohne diese grünenden und blühenden Trostgaben auskommen kann, gewunden zu Kränzen, die das Ewige Leben symbolisieren, denn ein Kranz hat keinen Anfang und kein Ende, so wie ein Ring. Hier sollen die Blumen  Zeichen sein für alles Schöne, das ein Mensch in diesem irdischen Leben erfahren durfte und sie stellen gleichzeitig die Hoffnung dar, in der Ewigkeit, weiterzublühen. Meist schmücken dann Blumengebinde mit den Lieblingsblumen in den Lieblingsfarben des Verstorbenen den Sarg und später die Grabstätte.

Blumen sind vergängliche Gefäße der Schönheit und der Vollkommenheit und gerade deshalb so aussagekräftig. Keine noch so kunstvoll gefertigte Seidenblume oder Kunststoffblüte kommt der Natur gleich. Kein Künstler, und sei er noch so begabt, ist wirklich befähigt, die vielfältigen Eigenschaften einer Blume allumfassend einzufangen. Kein Dichter, und wäre es auch der wortkräftigste aller Zeiten, vermag mit seiner Poesie den Zauber einer Blume vollständig zu beschreiben. Keines der unzähligen Blumenmuster, die je auf Kleiderstoffe gestickt, gedruckt und in sonstiger Weise aufgebracht worden sind, können die Komplexität und das Wunder einer Blumenwiese wiedergeben.

Wer von Blumen spricht, denkt in erster Linie an Rosen, Tulpen, Nelken, aber es birgt die Natur auch Kleinodien die mit Unscheinbarkeit geschlagen sind oder geschützt, Diamantsplitter in der  Welt der Blütenvielfalt, versteckt zwischen Gras und Sträuchern, Manchmal muß man sich tief bücken, so ein Unkraut zu bemerken. Fingerkrautgewächse, Quendel, kriechender Gilbweiderich werden oft verächtlich als Unkraut bezeichnet, doch wer sich die Mühe macht, diese Pflanzen und Blüten genau anzusehen, wird neben der oft medizinischen Wirksamkeit überraschende Schönheit finden. Vielleicht nicht so überwältigend wie bei den Königinnen der Blumen, den Rosen oder bei den Juwelen der Urwälder, der atemberaubenden Orchideen, doch von bezaubernder, stiller Art. Es tragen auch viele Nutzpflanzen herrliche Büten und sind gleichermaßen auch begehrte Blumenzier. Eine Vase mit Kirsch- oder Apfelblüten betört die Sinne wie ein ganzer blühender Obsthain. Blühende Kräuter wie Salbei, Oregano, Kapuzinerkresse erfreuen und beglücken mit Duft, Wirkung  und Geschmack. Lange Zeit wurde die Kartoffel nur ihrer Blütenzier wegen gezüchtet, bis man ihre wahren Qualitäten erkannte.

In der Bibel wird von der Pracht der Lilien auf dem Feld gesprochen, um Gottes Fürsorge für uns auszudrücken und vor übetriebener Zukunftssorgen zu warnen  - es war selbst Salomo nicht so prächtig gekleidet wie eine von ihnen. Die Gottesmutter Maria wird als "Schönste Rose" oder "Blütenkönigin" bezeichnet. Heilige tragen als Attribut eine Lilie, so der Hl. Josef und der Hl. Aloisius.

Blumen lehren uns das Staunen und tiefste Bewunderung der Schöpfung, sie sind uns Lehrmeister des Einfallsreichtums und unersetzliche Begleiter durchs Leben.
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