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Raben

Die Vögel aus der Familie der Raben (corvidae) mit ihrem metallisch schwarzblau glänzenden Federkleid und ihrem weithin vernehmbaren heiserem Gekrächze ("krrok") üben seit jeher eine seltsame Faszination auf den Menschen aus. Besonders der Kolkrabe (corvus corax) ist mit über 60 cm Länge und mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,30 m der größte Vertreter aus dieser Familie der Singvögel.

Der Kolkrabe gilt als der "Einstein" der heimischen Vogelwelt. Er ist vorausschauender, zielgerichteter Handlungen fähig. Er kann seine Fähigkeiten äußerst sinnvoll einsetzen und ist unglaublich lernfähig. Das beinhaltet sogar, dass der Kolkrabe Satzteile und Worte der menschlichen Sprache in verblüffender Weise nachzusprechen vermag, ebenso Laute anderer Tiere. So hört man Kolkraben bellen und andere Vögel täuschend ähnlich nachahmen. Er besiedelt unsere alpinen Gebirgsregionen, ist aber auch in China, dem Altaigebirge, den westlichen gebirgigen Teilen Europas und bis weit in arktische Zonen beheimatet. Der Kolkrabe ist unbestritten einer der elegantesten Flugkünstler der Alpen, der es meisterlich versteht, Luftströmungen und Aufwinde zu nutzen und sich dann förmlich in der Luft zu wiegen.

Er findet sich aber auch in der Tundra und in Wüstengebieten und fühlt sich ebenso an Steilküsten des Ozeans wohl. Wie alle Rabenvögel ist der Kolkrabe sehr anpassungsfähig - eine Grundvoraussetzung für jedes Lebewesen, das sich erfolgreich vermehren will. Der Kolkrabe verschmäht nicht einmal den städtischen Raum, wo er als Taubenjäger geschätzt wird, als Wohnstätte. Er ist als Allesfresser bei der Wahl der Nahrungsquellen sehr flexibel, nimmt Aas gleichermaßen wie Körner und Kleintiere, auch die Abfallplätze und Weggeworfenes nützt er als willkommenes Futterangebot. Hier kann der Kolkrabe zusammen mit anderen Krähen- und Rabenvögel bisweilen sogar sehr aufdringlich werden und zerhackt Müllsäcke, um an den Inhalt zu gelangen. Kolkraben sind oft auch "Begleitflieger" von Raubtieren, denn es könnte ja etwas für sie abfallen, wenn der Wolf, der Fuchs, der Luchs oder der Bär seinen Hunger gestillt haben. Manchmal verhält sich der Kolkrabe dann aber auch genau so diebisch wie seine entfernte Verwandte, die Elster. Dann leert er Brotkörbe, vergreift sich an gedeckten Tischen im Freien und pickt, sei es aus Zeitvertreib oder auch, weil gewisse Inhaltsstoffe ihn locken, Fensterkitt aus den Fugen. Dennoch kann man dem Kolkraben nicht lange gram sein, denn seine Klugheit verblüfft immer wieder und auch seine Flugkunststücke, die er in sichtlicher Freude selbst genießt, machen ihn zum gern beobachteten akrobatischen Clown. Überhaupt ist der Kolkrabe sehr verspielt, er lässt sich über Schneeflächen gleiten, als würde er rodeln, schaukelt kopfüber wie ein Papagei und beherrscht auch das Balancieren kleiner Dingen wie Zweige.

Als einer der wenigen im Tierreich lebt der Kolkrabe lebenslang monogam. Kolkraben-Nester finden sich in Felsklippen genauso, wie in Bäumen oder altem Gemäuer. Die Nestlinge sind nach ca. 6 Wochen flügge, doch verhalten sie sich dann dabei noch so ungeschickt, dass man glauben könnte, sie sind so schwach und armselig, weil die Eltern sie verlassen hätten. Diese völlig fälschliche Redensart über die Rabeneltern dürfte daher stammen.

Überhaupt ist der Rabe, insbesondere der Kolkrabe ein überaus beliebtes Tier der Sagenwelt, der Literatur und der Musik ! Je nach Kulturkreis besetzt der Rabe hier positive (Weisheit) oder negative Eigenschaften (Bringer des Todes und des Unglücks - "Unglücksrabe"). Auf den Schultern des germanischen Gottes Odin sitzen die Raben Hugin (steht für das Denken) und Munin (ist Symbol für das Erinnern) als Berater und Kundschafter. Odin, der nordische Kriegsgott wurde auch als "Rabengott" bezeichnet. Der Rabe war Begleiter Apollons und der indischen Rache- und Blutgöttin Kali. Bei den Kelten symbolisierte der Rabe anfänglich Ruhelosigkeit und Entzweiung, um später aber für Weisheit und Wahrheit zu stehen. Der Rabe begleitete ihre Kriegergöttinnen und holte die Seelen der verstorbenen Kämpfer. Orte beinhalten im Sprachstamm den Raben und auch der berühmte Tower Londons wird von überaus umsorgten und gehegten Raben umkreist, solange wird das British Empire nicht untergehen. Den Indianerstämmen Nordamerikas ist der Kolkrabe eines der wichtigsten Totemtiere und wird als Weltschöpfer abgesehen. Auch im indianischen Tierkreis, hier ist der Rabe das 10. Zeichen von Ende September bis Ende Oktober hat er große Bedeutung. Die Gebrüder Grimm haben in ihre Volksmärchensammlung unter anderem auch das Märchen "Die sieben Raben" aufgenommen. Immer wieder verwandeln sich aber auch Zauberer und Hexen in Raben.

So wandelte sich der Rabe von seiner in heidnischer Zeit mit wertvollen und positiven Eigenschaften belegten Bedeutung seit Einzug des Christentums zu einem Geschöpf des Bösen. Seine Anwesenheit auf Schlachtfeldern, sein als unheimlich empfundenes Krächzen, seine unerklärliche Klugheit, aber auch sein schwarzes Federkleid brachten ihn in Misskredit und erfüllte die Leute mit abergläubischer Furcht. Der Rabe wurde auch gern in Parabeln verwendet. Schrifsteller wie Edgar Allen Poe schafften mithilfe des Raben düstere, unheilvolle Stimmungen und somit wird der Rabe zum Unheilsvogel. Auch als Schimpfwort "Rabenaas" muß der arme Vogel herhalten. Theodor Fontane nimmt Raben als Einstiegsbild für ein bedrückendes und überaus trauriges Gedicht über den Tod am Schlachtfeld: Drei Raben saßen auf einem Baum, drei schwärzere Raben gab es kaum". Das Bedrohliche, das den Raben in der Literatur auch immer wieder umgibt, ist sogar im Kinderreim "Hoppe, hoppe Reiter, wenn er fällt, dann schreit er, fällt er in den Graben, fressen ihn die Raben." spürbar. Durch das Vertrauen, das ein Kind aber demjenigen entgegenbringt, der es bei diesen Reimworten auf den Knien schaukelt und dann spielerisch fallen lässt, ohne es aber loszulassen, verliert sich die negative und angstbeladene Wortspielerei weitgehend und löst wunderbar sich in befreiendes Lachen auf. Bei Wilhelm Busch kommt der Rabe als "Huckebein" vor. Als satirisches Hilfsmittel wurde der Rabe auch vom Tiroler Zeichner und Karikaturisten Paul Flora gern herangezogen. Der Rabe war sogar sein bevorzugter Gegenstand zeichnerischer Gestaltung. Er schuf mit seinen Rabenbildern feingezeichnete Situationsaussagen menschlichen Verhaltens und Fehlverhaltens, hielt damit vorwiegend der Tiroler Bevölkerung damit einen rabenschwarzen Spiegel vor, der aber mit viel Humor liebenswert gerahmt war.
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