AT EN
Alpenherz Hotel



Sommerseite>

Zimmeranfrage:

Anreise: Kalender
Abreise: Kalender
Erwachsene:
Kinder:
Alter der Kinder:
Zimmer:
E-Mail:
Alpenherz Hotel
Bed & Breakfast last minute

Buchen Sie 1 Tag vor Anreise

€ 134,- pro Zimmer
Sichern Sie sich jetzt Ihren Frühbucherrabatt

Sichern Sie sich jetzt Ihren Winterurlaub

188,- pro Person
Kurzpauschale Ski-Opening

Kurzpauschale Ski-Opening

€ 111,- pro Person
Alpenherz Hotel
50plus Hotel
Sie befinden sich hier: Glossar » Schafe

Schafe

Das Agnus Dei, das Lamm Gottes, ein Synonym für Christus, den Gottessohn. In der Bibel wird immer wieder von der Sanftmut des Schafes gesprochen. Das Bild vom Guten Hirten, der auf seine Schafe achtgibt und jedes einzelne verlorene Schaf so lange sucht, bis er es wieder gefunden hat, zeigt wie lange schon das Schaf den Menschen als Nutztier begleitet, schätzungsweise 10.000 Jahre. Seit ungefähr 3000 vor Christus wird das Schaf auch zur Wollgewinnung herangezogen. Homer erzählte in seiner Odyssee über Jason, der das Goldene Vlies raubte. So hat das Schaf auch in der Antike schon solche Wertschätzung erfahren, dass es in die Sagenwelt aufgenommen wurde.

Laut Forschungen gehen alle heute bekannten Schafrassen auf das Armenische Wildschaf, das Ovis ammon zurück. Kennt man die geografischen Gegebenheiten dieses Landes, die Kargheit und das teils unwegsame Gelände, so lassen sich die Eigenschaften des Schafes daraus leicht herleiten. Ein Schaf ist widerstandsfähig, genügsam und überlebt klaglos in solchen trockenen und steinigen Gebieten. Auch der Großteil der Schafe, die in Österreich gezüchtet werden, darunter das Steinschaf, das Kärntner Brillenschaf, die Texelschafe, halten sich über den Sommer in alpinen bis hochalpinen Lagen auf. Damit sie von den Besitzern im Herbst bei der Schaflschoade, dem Trennen der Herden bei der Rückkehr ins Tal, dann wiedererkannt werden, bekommen sie vor der Almfahrt Farbpunkte aufgesprüht, haben tätowierte Ohrmarkierungen oder in früherer Zeit auch Einschnitte oder Einkerbungen wie Kreise, Herzen, Kreuze. Die Haltung der Schafe erfolgt meist in großen Herden, weil das Schaf sich in der Gruppe am wohlsten fühlt. Die einzige Ausnahme ist das Milchschaf, das kein Herdentier ist. Dabei hilft seit Urzeiten der Hund dem Menschen, die Schafe zusammenzutreiben. Der Hund hat wahrscheinlich die Domestizierung des Wildschafes erst möglich gemacht. Es gibt auch immer noch Wanderherden, die von Berufsschäfern durch weite Landstriche geführt werden und abgrasen dürfen, was kein Rind mehr frisst und wo Wiesen ungenutzt brachliegen. In manchen Tälern wurden die Schafe vor dem Scheren gebadet und hernach mit gesäuberten, getrockneten Graswurzeln trockengerieben. Meist erfolgt die Reinigung der Schafwolle jedoch erst nach der Schur. Sieht man heute dabei fast nur mehr elektrische Schafschermaschinen, so kommt doch die Urform der aus einem Stück Eisen kunstvoll geschmiedeten Schafschurschere auf einzelnen Höfen bis heute immer noch zum Einsatz. Großes Können und Übung in der Handhabung ist dabei gefragt, um keines der Schafe zu verletzen.

Die Hauptgebiete der Schafzucht sind Irland, Großbritannien, Neuseeland und Australien, aber auch Afrika und Asien. Die Baumwolle hat das Tragen von Schafwolle vielfach verdrängt und damit auch die Schafwolle als wichtigen Wirtschaftsfaktor. Doch wer Bioprodukte und natürliches Leben schätzt, wird zunehmend wieder auf die Schafwolle zurückkommen. Diesen Trend haben auch schon Designer erkannt und schaffen durch die Verwendung feinster Schafwollstoffe in wunderbar fließender und nicht kratziger Qualität wirklich tragbare und langlebige Stücke. Die Schafwolle hat hervorragende gesundheitsfördernde Eigenschaften, sofern sie möglichst schonend und naturbelassen weiterverarbeitet wird. Das Wollfett des Schafes, das Lanolin, erfüllt Hautpflegefunktion und wird deshalb auch als Bestandteil von Salben und Cremes genutzt. Schafwolle wirkt temperaturausgleichend und unterstützt die Hautatmung. Sie stößt Regen ab lässt aber Schweiß nach aussen durch. Schafwolle kann bis zu 2/3 ihres Eigengewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen und wird dann immer noch nicht als nass empfunden. Durch die Kräuselung des einzelnen Schafhaares kann Schafwolle besonders gut Wärme speichern. Schafwolle bleibt in seiner elektrischen Aufladung konstant, das heisst sie beugt Ermüdungszuständen vor. Dabei wirkt Schafwolle auch noch massierend und durchblutungsfördernd. Ähnlich wie Seide empfindet man Schafwolle bei Kälte wärmend und bei Hitze kühlend. Das Schlafen auf Schaffellen, die sauber, aber nicht gewaschen sind, hat sich bei rheumatischen und gichtbedingten Beschwerden, auch bei Gelenks- und Nervenentzündungen vielfach in heilender und lindernder Weise bewährt.

Die Qualitätsunterschiede bei Schafwolle reichen von industriell genutzen Sorten als Isoliermaterial, von Strickwolle bis hin zu der besonders teuren und kostbaren Wolle des Karakulschafes. Es werden nur Lämmer bis zum Alter von einer Woche dazu verwendet, woraus wertvolle Persianermäntel gefertigt werden. Im Alpenraum gelten bis heute die Loden- und Walkstoffe als langlebige und strapazierfähige Allwetterkleidung, und sind besonders zur Fertigung von echter Trachtenkleidung und widerstandsfähigen Hüten unverzichtbar.

Das zarte Lammfleisch gilt als eine der verträglichsten Fleischsorten. Der Gehalt von Orotsäure, besser bekannt als Vitamin B 13 ist in Schaffleisch besonders hoch und wirkt wachstumsfördernd und stärkend. Auch die Milch von Schafen wird, am häufigsten zu Schafskäse verarbeitet, sehr geschätzt. Früher wurde auch das Fett des Schafes für Talglichter genutzt. Wer denkt schon beim Tennisspielen, dass die Bespannung guter Schläger aus Schafsdarm gemacht ist ? Oder, wenn er bestimmte Wurstsorten genießt, dass das Wurstbrät in gereinigte Schafsdärme gefüllt ist ? Dass Schafe als blökende Bio-Rasenmäher immer häufiger zum Einsatz kommen und dabei ganz nebenher die Wiesen auch noch düngen, ist im Aufwärtstrend.

Man zählt Schafe, um einschlafen zu können oder spielt zur Unterhaltung eine Runde Schafskopf. Die Bemerkung "Dummes Schaf " oder "Sei kein Schaf " sollte man sich aber gut überlegen, denn Schafe sind nämlich sehr kluge, lernfähige und soziale Tiere. Wer sanft und geduldig ist, gerät bald in den Ruf, auch dumm zu sein. So ergeht es dem Esel, der Kuh und besonders dem Schaf. "Sich wie ein Schaf zur Schlachtbank führen lassen " - das ist eine bekannte Redewendung. Und vielleicht sind Schafe sogar auch Kunstkenner, denn abstrakte, unharmonische grellfarbene Gemälde, die ihnen gezeigt wurden, bewirkten nervöse Unruhe bis hin zu verstörten Fluchtreaktionen. Beruhigt werden konnten sie dann wieder durch ein Bild von Schafen.
  • zurück
"));