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Tränen

Tränen bestehen zum größten Teil aus Wasser, darin befinden sich aber noch Eiweißstoffe, Salz, Kohlenhydrate, Stickstoff und andere anorganische Substanzen. Doch die Zusammensetzung verändert sich beim Weinen. Die Tränenflüssigkeit befeuchtet das Auge, verbessert die Sehfunktion, hält die Bindehautsäcke rein und ernährt auch die Hornhaut. Staub, Insekten, Fremdkörper werden förmlich ausgespült. Bei Reizung der Bindehäute durch ätzende und giftige Stoffe wird die schädliche Substanz durch Tränen verdünnt und somit versucht sie unschädlich zu machen. Bei mangelhafter Produktion von Tränen und somit bei einer Austrocknung des Auges droht sogar Erblindung.

Schon in Altägypten und anderen orientalischen Reichen und Wüstenländern, wo Hitze, Staub und die damit verursachten Augenerkrankungen zur alltäglichen Last gehörten, wusste man sich durch die Umrandung der Augen mit "Kohl" (Fett, vermischt mit Ruß) zu behelfen. Diese, auch aus Schönheitsgründen aufgebrachte Mischung, verstärkte den Tränenfluss und hielt dadurch das Auge feuchtglänzend.

Eine Besonderheit in der Tierwelt sind übrigens die Arten der tränentrinkenden Nachtfalter. Diese lassen sich am Augenrand von Säugetieren nieder und nehmen dort mit einem rüsselartigen Fortsatz Tränenflüssigkeit auf, die ihnen als sichere Wasserquelle und auch als Nahrung dient (Lacriphagen).

Außerhalb der rein funktionellen physikalischen Aufgaben sind die Tränen sichtbar gewordener Fluss unserer Emotionen. Sie helfen uns, unsere Gefühle, sei es nun Trauer, Schmerzen, Freude, Enttäuschung, Scham, Mitgefühl, Heimweh, Liebeskummer oder Wut, unmittelbar auszudrücken. Nicht immer und überall sind Tränen erwünscht. Kindern gesteht man sie zu, weil sie sind noch nicht in der Lage sind, ihre Gefühle zu kontrollieren. Frauen auch, denn sie gelten als schwaches Geschlecht und haben meist nah am Wasser gebaut. Schwangere und Frauen in den Tagen vor der Menstruation sind aufgrund ihrer besonderen hormonellen Lage den Tränen sehr nahe. "Das Häferl läuft über"  sagt der Volksmund dazu.

Situationen wie Hochzeitsfeiern, bestandene Prüfungen oder Stolz auf die Leistungen der Kinder laden förmlich zum Weinen ein. Hier wäre es schon beinahe unhöflich keine Tränen  zu zerdrücken. Auch ältere Menschen sofern sie in ihrem Gefühlsleben nicht aus irgendeinem Grund versteinern, zeigen wieder größere Bereitschaft, ihren Tränen freien Lauf zu lassen  und kommen, besonders wenn sie als sehr beherrscht galten, schwer damit zurecht und schämen sich dafür.

Männer, die weinen, galten lange Zeit als Schwächlinge, als Memmen und somit als weibisch. Tränen freien Lauf zu lassen, brachte Ehrverlust. In der Zwischenzeit wird ein Mann, der durch Tränen ehrliche Erschütterung zeigt, sogar bewundert. Doch den Tränen der Frauen stehen sie meist hilflos gegenüber und wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen.

Tränen bringen Erleichterung und helfen, in doppelter Bedeutung, dann wiederum klarer zu sehen. Allzu oft herrscht auch die Sorge, wenn Weinen zugelassen wird, nicht mehr aufhören zu können, einen Dammbruch von längst Aufgestautem und Nichtverarbeitetem zu riskieren. Weinenden steht man oft hilflos gegenüber. Worte und Gesten des Trostes vermögen es nicht, die Tränenflut einzudämmen, verstärken sie womöglich noch ! Groß ist auch die Sorge von Tränen und vom Weinen angesteckt zu werden. Zuerst weint man aus Mitgefühl mit, doch dann werden viele von den eigenen zurückgedrängten Kümmernissen überfallen und die Tränen der ehrlichen Anteilnahme und die längst überfälligen eigenen ungeweinten Tränen fließen ineinander. Doch kann nichts kostbarer sein, als mit anderen zu weinen, kein Trostwort ist aussagekräftiger.

Das wird auch in Mythen und Sagen zum Ausdruck gebracht. Weinende Madonnenstatuen, auch wenn sie meist nachweislich von Menschenhand kunstfertig dafür manipuliert worden sind, ziehen Massen an Pilgern an und sollen das Leid der Muttergottes über die unglückseligen Zustände wie Krieg, Unglaube und Gewalt auf dieser Welt zeigen. Das Paradies jedoch wird als Ort bezeichnet, wo die Tränen getrocknet werden. In der Hölle hingegen herrschen Heulen und Zähneknirschen, hier sind Tränen ewiges Schicksal. Maria Magdalena, die Sünderin, wusch Jesus Füße mit ihren Tränen und trocknete sie dann mit ihrem Haar ab. In vielen Liedern und Gebeten des Christentums wird von der Erde, vom Diesseits, als Tal der Tränen gesprochen.

Im Gebiet um Neapel gedeiht ein besonderer Wein (weiß und rot)  Er nennt sich "Lacrima Christi"- die Tränen Christi. Aus Kummer um die sündige Lebensweise der Neapolitaner soll Jesus bittere Tränen geweint haben und daraus sind jene Weinstöcke gewachsen, die diesen köstlichen Wein bis heute liefern.

Nach dem Glauben der alten Ägypter sollen die Menschen aus den Tränen des Sonnengottes Re entstanden sein. Die versunkenen Kulturen Südamerikas opferten Kinder, um durch deren verzweifelten Tränen die Götter um Regen zu bitten. Opale galten im antiken Griechenland als die Tränen des Göttervaters Zeus, die er im Kampf mit den Titanen geweint hatte. Sie gelten aber trotz ihrer schillernden Schönheit als Unglücksbringer. Deshalb durften sie am russischen Hof nicht getragen werden. Das fossile Harz der urzeitlichen Bäume, der Bernstein, wird gleichfalls als Götterträne angesehen. Die Vertreibung der Indianer Amerikas aus ihren angestammten Gebieten (im 19. Jhdt.) wird als " Pfad der Tränen" bezeichnet. So viel Leid und Grausamkeit mussten die Ureinwohner ertragen.

Besonders edle Diamanten werden in Tränenform geschliffen - eine hohe Kunst ! Perlen, diese geheimnisvoll schimmernden Gaben der Meere, herangewachsen in Perlmuscheln, gelten nach einer indischen Legende als Göttertränen und sollen von der Braut am Hochzeitstag getragen werden. Sie bedeuten "Tränen in der Ehe".

Um wieviel harmloser sind da die Tränen, die man so ausgiebig beim Zwiebelschneiden vergießt. Wie berechnend hingegen sind Krokodilstränen, die aus Kalkül und Berechnung geweint werden. Zur Kunst von Schauspielern gehört es, den Textpassagen und der Filmszene entsprechend, auf Kommando weinen zu können. Andere wieder fürchten, durch Tränen ihr Make-up zu ruinieren oder durch verquollenes Aussehen nach dem Weinen nicht attraktiv auszusehen. Die einzig trockene Art Tränen zu weinen ist, sie zu besingen oder in Gedichten wortreich fließen zu lassen. Nicht jedem will man eine Träne nachweinen

"Es geht eine Träne auf Reisen" sang einst Adamo. "Tränen lügen nicht" glaubten andere zu wissen und drückten mit diesen rührseligen Texten auf unsere Tränendrüsen. Tränen sind in der Poesie ein schier unerschöpfliches Thema, so wie sie im Leben der Menschen viel Raum einnehmen.
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