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Urlaub

Nichts klingt dem gestressten Menschen der Moderne köstlicher als das Wort "Urlaub". Erfüllung von Sehnsüchten nach Freiheit und Abenteuer, Erholungsstreben, Fitnesswünsche, Horizont erweitern, Geschichte spüren und süßes Nichtstun-Müssen, das alles verspricht man sich von einigen wenigen Tagen oder Wochen im Jahr.

Diese bemessene Zeit soll ausreichen, alle nur erdenklichen Defizite im vernachlässigten Alltagsleben auszugleichen, sie soll die erstarrte Seele zum Baumeln bringen und die hängenden Mundwinkel begradigen. Der gesamte Arbeitsfrust soll in diesen Urlaubstagen wie lästiger Müll entsorgt werden - wohin, das verraten die bunten Urlaubsprospekte.

Es bleibt die Qual der Wahl. Zu Vieles türmt sich auf der Reisebürotheke oder auf den Internetseiten der Urlaubsanbieter. Schon wieder steht der geplagte Mensch vor beinahe unlösbaren Entscheidungen, dazu kommen die Konflikte mit dem Partner oder der Familie. ER will Aktivurlaub mit Canyoning, Hochseilgarten, Klettern und Rafting. SIE will lieber einen Wellnessurlaub oder einen Kreativkurs buchen, ES möchte unbedingt an den Strand Sandburgen bauen und Teenager möchten von einem Urlaub mit Mama und Papa gar nichts hören. Alleinstehende wiederum kommen sich im pärchendominierten Urlaubsgeschehen manchmal fehl am Platz vor und fragen sich, wie gestaltet man einen gelungenen Singleurlaub ohne krampfhaft nach Ergänzung suchen zu wollen?

Was tun? Daheimbleiben wäre eine Lösung, noch dazu die billigste. Auch das mühevolle Packen der Urlaubskoffer bliebe einem erspart. Aber wie bitte, soll man dann die fehlenden bunten Urlaubsgrüße an Verwandte und Bekannte erklären? Da beneidet man vielleicht sogar dann diejenigen, die es sich einfach nicht leisten können, in Urlaub zu fahren. Und viele haben auch gar nicht das Bedürfnis danach. Man denke an die vielen Bauern, die durch die wechselnden Aufgaben rund um die Landwirtschaft so im Arbeitsprozess eingebunden sind, dass sie gar nicht wegkönnen. Noch dazu sind diese Menschen meist emotional so an den Heimatboden und die vertraute Umgebung gebunden, dass sie gar nicht wegwollen.

Wer sein Leben lang niemals in Urlaub gereist ist, wird wahrscheinlich nie das Bedürfnis dafür entwickeln. Immerhin ist das "Sichfortbewegen" aus dem Vertrauten wie ein Mutprobe. Manche Menschen erfüllen Sie im höheren Alter neue Träume und entdecken den Urlaub als ideales neues Betätigungsfeld für Natur, Sport, Kulinarik, Wellness, Kultur. Dann möchten sie dieses völlig neue Lebengefühl so lange genießen, wie es der Gesundheitszustand erlaubt. Richtig zu urlauben ist eine Kunst, die gelernt sein will. Das sanfte Hinübergleiten aus dem Arbeitsleben oder Alltag in eine andere Wahrnehmung von Zeit und Wirklichkeit, ein Lernprozess, genau wie das "Sich-wieder-Einfinden" in der Realität.

Urlaub zu machen und Erholung zu suchen ist keine neue Erscheinung. Schon vor Jahrhunderten wechselte der Adel aus höchst verständlichen Gründen aus den zugigen kalten Schlössern in südlich gelegenere Winterresidenzen. Umgekehrt suchten viele Bewohner der stickigen Tallagen im Süden Europas in den unerträglich heissen Sommermonaten Wohnsitze in den kühleren Bergen auf. Dieses Umsiedeln des Hausstandes mitsamt Großfamilien und Dienerschaft war jedesmal eine sehr umständliche und anstrengende Prozedur, wie man sich vorstellen kann. Mit Pferdekutschen, Ochsenkarren und Maultiergespannen mussten die noch unasphaltierten rumpeligen Straßen befahren werden. Reisen war anno dazumal ein Abenteuer für sich. Sogar die Gefahr, überfallen und ausgeraubt zu werden, musste jederzeit einkalkuliert werden.

Die reiche Oberschicht reiste auch schon per Schiff  über die weiten Ozeane in fremde Länder. Besonders junge Männer, die sich bewähren wollten, zog es für einige Jahre in die Fremde, wo sie die Welt kennenlernen konnten. Künstler bevorzugten in erster Linie nach Italien und Frankreich zu reisen, wo das Licht und das südliche Ambiente neue schöpferische Kräfte wecken sollte. Sehr bekannte Persönlichkeiten aus Literatur, Malerei und Musik waren darunter. Ihre Erlebnisse kann man noch heute als Reiseberichte nachlesen oder als Bilder bewundern. Um passende Unterkünfte mussten sich diese Weltenbummler nicht sorgen. Dafür standen schon im 19. Jahrhundert durchaus luxuriöse Hotels in den Hauptstädten und Häfen vieler Länder zur Verfügung. Auch Kuraufenthalte waren dazumal sehr in Mode. Marienbad, Karlsbad, Baden bei Wien oder Bad Gastein waren beliebte Destinationen. Zu Kaisers Zeiten weilte besonders die Wiener "High Society" gerne im Ausseerland, im Joglland oder am Semmering, gab sich dem Müßiggang hin und begeisterte sich am idyllischen Leben auf dem Lande. Die Operette "Im Weissen Rössl am Wolfgangsee" von Ralph Benatzky, 1930, zeichnet ein musikalisches Bild vom Urlaub anno dazumal.

Nach dem Aufkommen der Eisenbahn wurde das Reisen plötzlich viel einfacher und auch für weniger Begüterte leistbar. Zunehmend boten Gasthöfe, Bauernhöfe und neu entstehende Frühstückspensionen Unterkunft in verschiedenen Preiskategorien an. Die "Sommerfrische" war geboren.

Die Weltkriege unterbrachen diese neu entdeckte Reiselust und erst nach Ausklingen der kriegsbedingten Nachwirkungen ging es auch mit dem Urlauberstrom wieder stetig aufwärts. Der deutsche Gast entdeckte nach dem 2. Weltkrieg Tirol für sich, das schon Ende des 19. Jahrhunderts zarte Anfänge im Wintersport und in der Bergsteigerei verzeichnete. In Gerlos gab es seit dem Jahre 1955 Sommer-Tourismus . Einschlägige Heimatfilme, die mit Klischeebildern von der heilen Bergwelt und jodelnden Tirolern in Trachtenkleidung und Lederhosen, glücklichen Kühen und röhrenden Hirschen förmlich überladen waren, sollten immer mehr urlaubswillige Gäste ins Land locken. Rudolf Greinz zeichnete hingegen in "Königin Heimat" ein ambivalentes und kritisches Bild des aufkommenden Fremdenverkehrs im Zillertal, während sich die Rainer Sänger und Strasser Sänger an den Köngishäusern Europas in die Herzen der Menschen sangen und jodelten. Auch Schi-Filme mit berühmten Größen der heimischen Schisportszene durften nicht fehlen. Nun zog es immer mehr Urlaubswillige auch im Winter bergwärts, ein neuer Wirtschaftszweig konnte endgültig Fuß fassen.

Es begann bald darauf aber auch eine völlig neue Art des Urlaubens. Durch die Möglichkeit von erschwinglichen Flugreisen konnte man plötzlich relativ mühelos in weit entfernte, exotische Länder gelangen. Diese Fernreiseziele büßen selbst durch Wirtschaftskrisen, politische Unruhen oder Seuchengefahr stets nur kurzzeitig an Attraktivität ein.

Ein weiterer Wermutstropfen im Urlaubsgeschehen ist die stoßweise Überlastung des Verkehrs. Zu Ferienbeginn und Ferienende staut es sich überall. Srategien zur Problemlösung sind gefragt. Für inländische Betriebe bedeutet der wachsende Urlaubsmarkt einen oft kaum überlebbaren Wettkampf in Fragen immer neuer, immer attraktiverer Freizeit-Angebote und  knappste Kalkulation mit den Preisen. Das Rad dreht sich immer schneller. Zurück zum wirklichen Urlaub, heißt die Devise, das ehrliche Hinterfragen der wahren eigenen Bedürfnisse, nicht das Einander-Übertrumpfen mit immer neuen, immer weiter entfernten Reisezielen ist gefragt. Allen Urlaubsreifen, Urlaubswilligen und auch Urlaubsgeplagten einen wunderschönen, erholsamen nächsten Urlaub!
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