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Vogelbeer und Meisterwurz

Vogelbeeren und Meisterwurz gehören zu den wertvollsten Pflanzen, die uns die Natur im Hochgebirgsraum zu bieten hat. Die eine mit leuchtend rotorangen, in Dolden angeordneten Früchten des Vogelbeerbaumes (Sorbus aucuparia), auch Eberesche genannt, obwohl sie zu den Rosengewächsen gehört und nicht zu den Eschen. Die Wuchshöhe beträgt je nach Standort bis zu 15 m. Es gibt an die 90 Arten dieser Ebereschenbäume und sie wachsen bis in Höhenlagen von 2500 Metern Seehöhe und können bis zu 300 Jahre alt werden. Die andere, die Meisterwurz (Peucedanum ostruthium) auch Kaiserwurzel, Astrenze oder Haarstrang genannt, Bewohnerin von alpinen Feucht- und Halbschattenregionen, gedeiht auf Kalkböden und Urgestein, gern in Gesellschaft von Erlen ist eine ca. 1 m hohe, weiß blühende Staude aus der Familie der Doldenblütler. Im Möbelbau werden wertvolle Einzelstücke daraus gefertigt, die dann durch Polieren einen edlen Glanz aufweisen.

In der Volks-Heilkunde werden die Eigenschaften der Vogelbeere sehr geschätzt. Im Rohzustand sind die ziemlich bitter schmeckenden Früchte, die wie kleine Äpfelchen aussehen, die zu einem Strauß zusammengefasst wurden, als leicht giftig einzustufen. Bei Genuss derselben treten allgemeine Verdauungsbeschwerden, Durchfall und manchmal rauschähnliche Zustände auf. Beim Erhitzen jedoch verliert sich die Giftigkeit dieser Vitamin C-reichen Früchte. Die Vogelbeere findet in der Naturheilkunde Anwendung bei Fieber, Halsschmerzen, Nierenleiden, Diabetes und Rheuma. Sie soll bei Grauem Star den Augeninnendruck senken und bei Frauenleiden hilfreich sein.

Die Vogelbeere wird zu Gelees, Marmeladen für Wildgerichte, Likören und mit Vorliebe zu Vogelbeerschnaps verarbeitet. Es ist dabei aber ratsam, die Vogelbeeren entweder erst nach den ersten Nachtfrösten zu ernten oder vor der Weiterverarbeitung für einige Zeit einzufrieren, da die enthaltenen Bitterstoffe durch den Gefriervorgang stark abgemildert werden.

Die Eberesche hat ihren Platz auch in der keltischen Mythologie, im "Keltischen Baumkalender", der von 22 Bäumen gebildet wird. Sie wird Menschen je nach Geburtsdatum zugeordnet: vom 1.-10. April und 4.-13. Oktober. Ebereschen werden als kämpferisch, einsatzfreudig für das Gute und als leidenschaftlich charakterisiert. Der Vogelbeerbaum war dem Gewittergott geweiht, galt als glücksbringend und wurde gern bei Gerichtsplätzen gepflanzt.

Die Vogelbeeren werden gerne zu Dekorationszwecken, in Arrangements mit Blumen, Zweigen und anderen Früchten verwendet und vermitteln wegen ihrer strahlenden Farbe Lebensfreude und Fröhlichkeit.

In der Verwendung zum Schnapsbrennen gibt die Vogelbeere sehr wenig Flüssigkeit, weil die Beeren eher trocken sind. Für 1 Liter Alkohol benötigt man deshalb an die 100 l Maische (über Wochen hindurch vergorener Obstbrei). Daher ist der fertige Vogelbeerbrand verständlicherweise auch sehr teuer. Die volle Genussfähigkeit erreicht ein Vogelberschnaps nach mehrjähriger Lagerung, wo er zu einer milden Köstlichkeit heranreift, die dann mit Ehrfurcht eher als Medizin denn als Getränk genossen werden sollte !

Die Meisterwurz gilt als geschützte Pflanze, die aber unter Einhaltung von Höchstmengen von Berechtigten ausgegraben werden darf. Die Meisterwurz wird, wie alle Wurzeln am besten nach der Hauptvegetationszeit der Pflanze entnommen, wenn die Kräfte in die Wurzeln zurückgekehrt sind, weil sie nicht mehr zum oberirdischen Wachstum gebraucht werden. Gut gesäubert und zerkleinert wird die Meisterwurz ebenfalls zu vielerlei Verwendung herangezogen. Die aromatisch riechenden Blätter werden in der Käsebereitung gern als Würzkraut verwendet besonders für Ziegenkäse. Die Meisterwurz galt als das Allheilmittel der Alpenvölker und wird, besonders in der bäuerlichen Bevölkerung heute noch überaus hoch geschätzt. Sie enthält ätherische Öle, aromatische Bitterstoffe, die mykobakteriell wirken und deshalb für die Wundheilung eingesetzt werden können. Zum innerlichen Gebrauch, früher vor allem in Wein gesotten, wird sie als verdauungsfördernd geschätzt und galt sogar als hilfreich bei Epilepsie. Ihr pfefferartiger, eigentümlich scharfer Geschmack ist aber nicht jedermanns Sache. Die Meisterwurz, die Meisterin der Wurzeln, wurde auch im Pestspruch (Enzian und Bibernell...) genannt und war somit hoch angesehen bei der Abwehr aller Seuchen. Die Ernte der Wurzeln sollte dafür am besten an einem Karfreitag oder an einem Neumond-Freitag erfolgen. Die Meisterwurz war auch begehrtes Zaubermittel und wurde als Sympathiemedizin gerne direkt am Körper getragen. Die Meisterwurz hatte auch den Ruf als Ginseng des Westens die Manneskraft zu stärken. Hildegard von Bingen, als Vertreterin der Galenischen Lehre von den Säften stufte die Meisterwurz als wärmend ein. In der modernen medizinischen Forschung laufen ernstzunehmende Untersuchungen, die Inhaltsstoffe der Meisterwurz als Waffe gegen Alzheimer einsetzen zu können. Solche Forschungen mit verschiedensten pflanzlichen Eigenschaften werden in den letzten Jahren vestärkt vorangetrieben, um die natürlichen, oft vergessenen oder auch noch gänzlich unbekannten Heilwirkungen verschiedenster Pflanzen zu erforschen.

Die meisten werden Vogelbeer und Meisterwurz aber weiterhin noch am liebsten als Edelbrand zu sich nehmen. Wobei der Schnaps, der aus Beeren und Wurzeln gebrannt wird, in früheren Zeiten wirklich nur als Medizin genommen wurde, erst später wurde Schnaps als "Aqua vitae", als "Lebenswasser" in immer größeren Mengen getrunken, so dass strenge Beschränkungen für das Schnapsbrennen behördlich festgelegt werden mussten, um den zunehmenden Missbrauch einzudämmen. So seien sie uns weiterhin wohl besser bloß Arznei !
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