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Weiden

Weiden (Salix) gehören zu den laubtragenden Bäumen. Über 400 verschiedene Weidenarten und viele Kreuzungen untereinander lassen kaum eine eindeutige Zuordnung zu. Da gibt es 3 cm hohe Winzlige und beachtenswerte Baumpersönlichkeiten von bis zu 30 Metern.   Weiden können kleine runde oder auch schmale lanzettförmige Blättchen tragen, die meist auf der Unterseite silbrigweiss behaart sind. Weiden erobern Gebiete subtropischer Küstenregionen, heimische Uferböschungen und Seepromenaden genau so, wie Lawinengeröllhänge der hochalpinen Zone. Weiden sind Meister in der Anpassung und durch ihre Triebfreudigkeit und das schnelle Keimen ihrer Samen (innerhalb 24 Stunden!) ideale Pionierpflanzen. Die sehr kleinen Samen der Weiden werden mit ihrer wolligweissen Umhüllung weit ins Gelände getragen und keimen überall dort, wo die Weide genug Licht und Feuchtigkeit bekommt. Besonders bei der Art Salix fragilis wurzeln abgerissene Triebe entlang der Flussläufe, wo sie angeschwemmt werden. Bei Windbruch oder Fällen einer Weide erscheinen bald neue Austriebe und streben im Nu wieder dem Himmel zu. Weiden erreichen ein Lebensalter ähnlich dem Menschen von 80 Jahren. Straßenbauingenieure, Landschaftsplaner und Gärtner schätzen die bodenstabilisierenden und gleichzeitig formschönen Weiden. Im Frühjahr sind die gelbblühenden Weidenkätzchen ein begehrtes und wertvolles Bienenfutter.

In der Steinzeit wurden Fischernetze aus Weidenbast geflochten, beim Bau von Wohnstätten lieferten die biegsamen Weidenruten ein ideales Material als Verbundstoff. Früh schon fertigten die Menschen aus den jungen Weidentrieben Körbe, Zäune und allerlei Gebrauchsgegenstände. Deshalb zählt die Weide besonders die Korbweide, die ihren Namen ja durch ihre bevorzugte Nutzung erhalten hat zu den frühesten Kulturpflanzen. Die Weidenruten sind bis heute auch geschätzte "Wünschelruten", mit denen von sensiblen und kundigen Menschen Wasseradern und Störzonen  durch Erdstrahlung aufgespürt werden können. Das Körbchen, in dem Moses als Säugling auf dem Nil ausgesetzt worden war, soll aus Weidengeflecht gewesen sein.

In der Mythologie wurde die Weide den Wasserwesen und dem Mond zugeordnet und wachte über Geburt und Tod. Allerlei Zaubersprüche und Beschwörungen stehen mit der Weide in Verbindung. Die Weiden mit ihrer zerklüfteten Rinde besonders bei Trauer- und Silberweiden und den unterspülten Wurzeln haben schon allein durch ihr Erscheinungsbild etwas Magisches und Verwunschenes. In der Baumheilkunde soll die Anwendung von Weide auch zum Räuchern seelische Verhärtungen lösen. Weiden wurden früher auch manchmal als Hexenbäume, Hexenbesen bezeichnet, die unerlösten Seelen Unglücklicher sollen darin wohnen.

In späterer Zeit nahm man die Weiden auch zur Befestigung der Fassdauben und zur Anfertigung von Möbeln. Im 17. Jahrhundert wurden besonders viele Weidenkulturen angelegt. Das systematische Schneiden der Triebe führte zu einer ganz eigenwilligen Wuchsform der Weiden, sogenannte Kopfweiden  lieferten reichlich Ertrag. Wer ohne Berechtigung Weidenruten schnitt, dem drohten damals harte Strafen.
Weidenschösslinge eignen sich auch gut zur Anfertigung künstlerischer Objekte und Geflechte und erfreuen so auch alle Bastler und Floristen.

Das Weidenholz selbst zählt zu den Weichholzarten und ist deshalb im Möbelbau kaum zu verwenden. Aus Weidenholz werden höchstens Zündhölzchen, Spanplatten, Zellstoff, Zeichenbretter, Sperrholz für Kisten und Verpackungsmaterial, Messerfurniere oder Cricketschläger gemacht, dafür wird bezeichnenderweise die "Cricketweide" verwendet.

Die Kätzchenweide (Salweide) hat ihren großen Tag am Palmsonntag. Im christlichen Jahreslauf und Brauchtum werden am Sonntag vor Ostern reich geschmückte Weidensträusse kunstfertig auf Stangen gebunden mit Grün, bunten Bändern, ersten Frühlingsblumen und Gebildbroten, Brezeln und mit in die Kirche zum Gottesdienst genommen. Sogenannte "Palmlatten", "Palmbesen" oder "Palmstangen" sollen an den Einzug Jesus in Jerusalem erinnern, wo die Menschen Palmblätter streuten. In Ermangelung von Palmblättern in unseren Breiten wurden die anmutigen Zweige der Kätzchenweiden zum Lob Gottes genommen.

Weiden haben einen jährlichen Zuwachs an über 20 Festmetern Holz, das ist gut die doppelte Menge wie z.B. bei der Buche. Das ist für die Energiegewinnung von größtem Interesse, deshalb wird Weidenholz zur Herstellung von Pellets und Hackschnitzeln verwendet. Der hohe Heizwert der Weiden ist ein weiterer Pluspunkt, allerdings fällt bei der Verbrennung auch viel Asche an. Früher wurden mitm Weidenrinde Stoffe gelb eingefärbt.

In der Weidenrinde ist das Salicin, eine Vorstufe der Acetyl-Salicylsäure enthalten. Ein Aufguss aus der zerkleinerten Weidenrinde wurde schon seit Jahrtausenden als wirksames Mittel gegen Fieber, Schmerzen und rheumatische Beschwerden eingesetzt. Weide spielt auch in der Homöopathie eine Rolle. Schon auf Tontafeln der Babylonier und der Assyrer kann man Rezepturen aus Weidenrinde nachlesen. Hippokrates und später Hildegard von Bingen lobten die Weide als Heilmittel. Später entwickelte man daraus das breit einsetzbare Aspirin in Pulver- oder Tablettenform, nachdem man im Jahre 1874 die chemische Struktur des Inhaltsstoffes sythetisieren konnte. Leider hatte dieses erste Aspirin einen sehr unangenehmen Geschmack und rief teilweise schwere Nebenwirkungen wie Blutungen und Magengeschwüre hervor. Diese Nebenwirkungen können bei übermäßigem Gebrauch oder Empfindlichkeit gegenüber der Substanz auch bei modernem Aspirin auftreten.

Im keltischen Baumkreis (1.-10.3. und 3.-12.9.) steht die Weide für Sensibilität, Kreativität, Schönheitsliebe, Anpassungsfreudigkeit an neue Situationen, aber auch für Introvertiertheit. Die Weide kennzeichnet einerseits Frühlingsfrische und Erneuerung durch ihre Wachstumskraft, andererseits steht sie für die Melancholie (Trauerweide). In China war die Weide gleichbedeutend mit dem Lebensatem, in die Rinde der Weiden wurden Orakelzeichen eingeritzt. Weiden inspirierten auch Künstler ! Weiden beherrschen Leinwände wie auf Bildnissen der Fruchtbarkeitsgöttin Demeter und füllen die Seiten der Dichter. Weiden sind Teil von Ortsnamen und Pflanzennamen (Weidenröschen). Das Vieh "weidet" auf den Wiesen, hier wird im Wortstamm die Verwendung der Weidenblätter als Viehfutter in Erinnerung gebracht.

Unsere Täler und Berge, Auen und Moore werden von den Weiden in unverwechselbarer Weise geprägt. Sie bereichern die heimische Begrünung in einer bezaubernden Art und Weise für einen romantsichen Spaziergang am Flußufer entlang oder zum Träumen und Ruhen unter einer Trauerweide.
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